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Heiligkeit und Beteiligung – Parascha Kedoschim

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Heiligkeit und Beteiligung – Parascha Kedoschim

           Heiligkeit und Beteiligung

 

  • Die Tora verpflichtet uns, heilig zu sein, aber Heiligkeit kann auf sehr viele unterschiedliche Arten erklärt und umgesetzt werden. Momentan werden die Medien durch eine Art von „Heiligkeit“ beherrscht, die das Leben anderer kostet.

 

Heilige Kriege verursachen viel Verzweifelung und Schmerz und erzeugten viel Elend. Wie definieren wir Heiligkeit? Bedeutet das: „sich nicht an unheiligen Dingen beteiligen“? Ist das Abstinenz? Oder kommt das Wort Heiligkeit vom Stamm „Gesamtheit“, also dem Wort „Heil“ im Sinne von heile/ganz, ein Auftrag zur Entstehung einer integrierten Persönlichkeit, besser vielleicht integeren, also in vielen Bereichen sehr anständigen Persönlichkeit?

 

Das Konzept Heiligkeit lässt sich nicht in einer Definition leicht unterbringen. Vielleicht ist eine bessere Übersetzung:“ Beteiligung, Anteil haben“. G“tt fordert uns dazu auf, uns unserer Jüdischen Aufgabe und Verpflichtung zu widmen.

 

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*Sich beteiligen äußert sich in kleinen Einzelheiten. Wir können die Hand G“ttes selbst in den meisten irdischen Erscheinungen entdecken. Der Unterschied zwischen einem religiösen und einem nicht-religiösen Menschen ist zweierlei. An erster Stelle steht die praktische Ausübung der Ge- und Verbote. Aber daneben gibt es auch eine Haltung. Religiosität ist eine Haltung, bei der in jedem Geschehen die Hand G“ttes entdeckt, wahr genommen wird. Sind wir dem Ziel G“ttes mit der Menschheit und der Welt zugewendet, dann sehen wir überall Möglichkeiten, um G“ttes Nähe zu suchen. Sind wir tatsächlich zugewendet, dann werden wir auch versuchen, G“tt in den meisten irdischen Gegebenheiten zu suchen. Es ist nicht immer möglich, eine konkrete Mitzwa zu leisten.  Aber die Suche überall nach G“tt ist die größte Mitzwa an für sich. Es betrifft die kleinen Dinge.

 

Wir suchen gesteigerte spirituelle Begeisterung, es kann auch die Suche nach totaler spiritueller Erfüllung sein. Aber erwarte hiervon nicht all zu viel. Geistige Höhenflüge kommen in unserem Leben nur selten vor. Wenn wir jedoch konsequent, sei es vielleicht auf Sparflamme, mit unserer Religion fort fahren, werden wir letztendlich die enorme Höhe der Selbsterfüllung doch erreichen können. Allem Anschein nach ist dieses der Kern des Auftrages, „Kedoschim“ zu sein. Laut dem Sefat Emet möchte unsere irdische Geneigtheit in der Welt um uns herum nur die Natur sehen. Aber auch die Natur ist im Grunde genommen EIN großes Wunder. Eigentlich müssten wir jede Sekunde jauchzend da stehen wegen der G“ttlichen Größe, die uns umgibt. Sind wir zugewandt, können wir selbst gegen diese Jeetser Hara, gegen die üble Nachrede, angehen.

 

Das Judentum geht davon aus, dass es einen Schöpfungsplan und eine klare G“ttliche Lenkung gibt, die sich bis zu jedem einzelnen individuellen Leben erstrecken. Ohne klare G“ttliche Lenkung ist unser Leben ziemlich ziellos. Dieser Lebensauftrag gilt überall und immer, während unseren jungen Jahren oder nach unserer Pensionierung. Auch in allen denkbaren Umständen gilt der Auftrag, „heilig“ zu sein. Heiligkeit ist nicht nur die Dienstbarkeit an G“tt, sondern steht gleichfalls für das höchst erreichbare Ideal im menschlichen Umfeld. Es gab im Holocaust viele Menschen, die sich weigerten, sich entmenschlichen zu lassen. Sie blieben „Mensch“ unter allen denkbaren Umständen. Dieses ist ein große Aufgabe: immer Kaddosch zu bleiben, trotz allem.

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