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Der Neid, die Gier und das (krankhafte) Streben nach Ankerkennung – Parascha Korach

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Der Neid, die Gier und das (krankhafte) Streben nach Ankerkennung – Parascha Korach

“Der Neid, die Gier und das (krankhafte) Streben nach Ankerkennung bringen die Menschen aus der Welt hinaus”

(Pirkej Awot 4:21)

Raschi bringt drei Beispiele dieser weisen Lehre:

·      Missgunst ist Eifersucht unter Freunden.

·      Gier ist Geltungssucht oder Minderwertigkeitskomplex.

·      Das Streben nach übersteigerter Anerkennung ist das Nachjagen von Befehl und Macht.

Korach war auf Aharon Eifersüchtig (Numeri 16:3). Er und seine zweihundertundfünfzig Freunde fanden den Tod. Laut Maimonides (Rambam) weicht selbst nur EINE dieser drei Eigenschaften den Glauben an die Thora auf und bremst den Menschen auf dem Weg nach Weisheit und Persönlichkeitsentwicklung aus.

Korach wollte selbst leuchten. Er stellte sich im Glauben an sich selber in den Mittelpunkt. Deshalb löste er sich vom Jüdischen Volk, das hauptsächlich darauf ausgerichtet ist, G“ttes Willen zu befolgen.

Aber was für jedermann gilt, galt auch für Korach. Niemand ist mehr von anderen abhängig als derjenige, der Ehre anstrebt und Anhimmeln sucht. Ruhm ist etwas, dass alles, was sich auf seinem Weg befindet, vernichtet. Auf die Frage eines Chazan, der fragte, wie er sich selber von Überheblichkeit reinigen könnte, da ihm tagtäglich viel Ehre zu Teil wurde, antwortete Rabbi Jisra’ejl Salanter: „Nimm mal den Tallit von Deinem Kopf und schau mal hinter Dir, wie sie Dich auslachen“.

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Treibsand der Eifersucht

Korach vergaß seine wirkliche Triebfeder: Eifersucht. Er baute rund um seine Missgunst eine ganze Lebensphilosophie und Ideologie auf. Ihm war wohl klar, dass sein Aufstand gegen Mosche lebensgefährlich war, aber er sah in einer prophetischen Vision voraus, dass der große Prophet Schmu’ejl (Samuel), der gegen Mosche und Aharon aufwog, von ihm abstammte. Korach meinte, sich auf einer starken Position zu befinden. Er hatte eine eigene Philosophie entwickelt, er meinte einen Beweis zu haben, dass er diesen ideologischen Kampf überleben würde, aber er vergaß, dass dieses alles auf dem Treibsand der Eifersucht basierte.

Begierde oder die Gier bringen uns vom Glauben ab

Maimonides sagte, dass die Eifersucht den Glauben schwächt. Er meinte damit, dass ein eifersüchtiger Mensch vergisst, dass HaShem (G“tt) für jeden Einzelnen, bis ins kleinste Detail, dessen Anteil vorgesehen hat. Wenn HaShem diesen Teil im Leben für einen anderen bestimmt hat, darf man ihn noch nicht einmal begehren. Macht man das wohl, ist das ein Beweis von Glaubensschwäche.

Begierde oder die Gier nach Dingen, die nicht für uns weg gelegt wurden, bringen uns vom Glauben ab und zeigen, dass unsere Empfindungen uns überrumpeln.

Das Streben nach übertriebener Anerkennung verdrängt das Verständnis, dass die wahre Belohnung nicht in dieser Welt, sondern erst in der Olam Haba, in der künftigen Welt, erfolgt.

Die Eifersucht kennt unterschiedliche Abstufungen:

A.      Wenn jemand durch den edlen Charakter eines anderen oder durch dessen spirituelles Wachstum Frustration verspürt, heißt das „geistige“ Eifersucht. Dieses war Korach’s erster Fehler.

B.      Manchmal ist man auf den Erfolg eines anderen in Thora und Mitzwot missgünstig, da Thora und Mitzwot gehasst werden. Dieser Mensch voller Widerstand gegen die Thora und Mitzwot wird ein Feind von G“tt genannt. Dieses war der zweite Fehler von Korach.

C.      Eine bestimmte Art von Eifersucht ist zu ertragen, wie unsere Weisen sagen: kinat sofrim tarbè chochma: „Eifersucht zwischen Gelehrten vermehrt die Weisheit“. Wenn jemand so heilig und gebildet wie sein Rebbe oder Freunde sein möchte und aus Eifersucht versucht, sie zu imitieren, also ihnen nach zu machen, ist das zu tolerieren. Obwohl diese Motivation zum Studium nicht optimal oder wünschenswert ist, ist sie trotzdem akzeptabel. Aber diese Eifersucht kannte Korach nicht.

Kowed (Ehre) ist lauter Eitelkeit

Rabbi Mosche Chajim Lusatto besagt, das Kowed (Ehre) lauter Eitelkeit sei, womit man der eigenen intellektuellen Wertschätzung Unrecht tut: „Wenn man erkennt, welchen Wert Ehre hat, wird man sie sicherlich verachten und ihr fern bleiben. Wenn die Menschen ihn loben, ist das lästig, denn er fängt an sich für Eigenschaften, die er nicht hat und für die er gelobt wird, zu schämen. Man sollte Ehrung von sich weisen, da es oft so ist, dass man gerade sich dafür anfängt zu schämen, da man für Dinge gelobt wird, die nicht vorhanden sind. Aber alle diese Begleiterscheinungen von Eifersucht und Streben nach Anerkennung hinderten Korach nicht auf seinem Weg zum Gipfel, der letztendlich tief unter der Erde endete.

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