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VORURTEILE UND ÜBLE NACHREDE – PARASCHA TOLDOT

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VORURTEILE UND ÜBLE NACHREDE – PARASCHA TOLDOT

Neulich erfolgte unter deutschen Schülern eine Umfrage, die wieder mal klare Vorurteile gegen Juden aufwies.

Juden sind laut den Schülern reich und gierig. Es ist unbegreiflich, dass diese alten Wahnvorstellungen über Juden noch immer bestehen.

Alles ist eine Folge von negativer bildlicher Darstellung, die durch üble Nachrede genährt wird. „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ (das aus der Tora stammt, Leviticus 19:18) und richtig übersetzt lautet : „Liebe Deinen nächsten wie Dich selbst, denn er ist wie Du. Ich bin G“tt“, ist im West-Europäischen Erbgut noch nicht verankert – obwohl viele Offizielle die Versöhnung laufend und an vorderster Stelle ansiedeln.

Niemand möchte im negativen Sinne beurteilt werden oder Entsprechendes nachgesagt bekommen. Gegen das Jüdische Volk wird laufend gehetzt und schlecht gesprochen. Juden werden die wahnsinnigsten Verschwörungen angehangen und der grausamsten und schlechtesten Eigenschaften beschuldigt.

Diese Eifersucht wird diese Woche bereits in der Tora beschrieben: „Yitzchak hatte massenhaft Kleinvieh und Rinder und eine große Zahl an Diener, sodass die Philister auf ihn eifersüchtig wurden“ (26:14). Daraufhin sandte König Avimelech von den Philistern den Yitzchak und seine Familie fort.

Genau so schwierig zu verdauen empfinde ich den Hass von Esav auf Yakov und die falsche Weise, wie Yakov dargestellt wird (nach dem selbst viele nicht-jüdische Jungen benannt wurden). Viele Menschen sehen in Yakov nur einen betrügerischen Schwindler, wogegen ich der Meinung bin, dass gerade Esav sich falsch verhält.

Was war geschehen? Eines Tages kommt Esav müde und hungrig von der Jagd zurück, während Yakov Linsensuppe kocht. Yakov kommt zur Erkenntnis, dass Esav, der „die Kunst der Jäger verstand, ein Mann des Feldes“ (25:7), nicht wirklich in Betracht kommt, das Judentum ihres Vaters Yitzchak und des Großvaters Avraham, fort zu setzen.

Das Erstgeborenenrecht war damals auch das Recht, den Glauben fortzusetzen. Dieses ist vergleichbar mit dem heutigen Status des Kohen, der als einziger berechtigt ist, den Dienst im Tempel zu verrichten.

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Yakov möchte ihm (Esav) Suppe geben, wenn dieser sein Erstgeborenenrecht verkauft. Esav vermutet, dass er sowieso in Kürze sterben wird und verkauft sein Erstgeborenenrecht und –Segen für viel Geld. Der Teller Linsensuppe bildet die Mahlzeit nach dem Abschluss eines „businessdeals“. Esav und Yakov waren damals dreizehn Jahre alt.

Was die Menschen ernsthaft störte, war der Verkleidungsvorgang: Yakov verkleidet sich als Esav. Yakov war damals dreiundsechzig! Es sieht so aus, als ob er den Segen von Vater Yitzchak stehlen würde.

Aber der oberflächliche Leser vergisst zwei Dinge:

1. Einen Segen kannst Du nicht stehlen. Wenn ein Segen unglücklicherweise bei der falschen Adresse landet, erzeugt dieser keine Wirkung. Letztendlich kommt jeder Segen von G“tt. G“tt durchblickt dieses Verkleidungsspiel. Der blinde Vater kann betrogen werden, aber G“tt nicht.

2. Yakov hatte bereits dem Esav fünfzig Jahre vorher den Erstgeborenensegen abgekauft. War hier Missbrauch durch die Gegebenheiten erfolgt? Nein, denn die Tora erklärt deutlich: „Esav hatte Verachtung für das Erstgeborenenrecht“ (25:34). Esav hatte dafür überhaupt keinen Bedarf und verkaufte es ohne wenn und aber. Aber das hatte jeder schon vergessen. Esav war somit eigentlich unehrlich tätig und nicht Yakov

War Yakov darauf hinaus, den Segen von Yitzhak zu stehlen? Nein, denn der Segen war bereits mit ihm.

Wozu diente also das Verkleidungsspiel? Yitzchak wusste nichts vom Verkauf vor fünfzig Jahren. Esav konnte ihm das nicht erzählen, denn dann wäre er bei seinem frommen Vater vollkommen in Ungnade gefallen. Wenn Yitzchak wüsste, dass Esav sich aus seinem Erstgeborenenrecht und den damit zusammenhängenden religiösen Rechten und Pflichten nichts machte, wäre er ernsthaft in Esav enttäuscht gewesen.

Auch Yakov hielt seinen Mund. Er wollte seinen Vater mit so einem Sohn wie Esav nicht enttäuschen, der für die Jagd lebte und er wollte nicht derjenige sein, der seinen Bruder Esav in ein schlechtes Licht stellen würde. Um niemand zu schockieren oder zu beschämen, musste Yakov sich wohl verkleiden…

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