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FLECKEN AUF EINEM HAUS – Parascha Mezora

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FLECKEN AUF EINEM HAUS – Parascha Mezora

FLECKEN AUF EINEM HAUS 

SCHÄTZE IN DEN MAUERN: GUTE UND SCHLECHTE NACHRICHTEN

Die Juden verließen Ägypten mit Reichtum. Nach viele Jahren Sklaverei hatten sie endlich ihren eigenen Besitz. Aber als die Juden Ägypten verließen, mussten sie sich ihre Wiedergutmachung von den Ägyptern leihen: “Die Kinder Israel liehen sich von den Ägyptern Silber- und Goldgegenstände und Kleidung”. Reichtum ist nur ein Segen, wenn man erkennt, dass G’tt einem die Möglichkeit gegeben hat, damit gute Dinge zu tun. Es ist das Geld G’ttes. Er hat es uns nur geliehen. Es ist nicht unser Eigentum, mit dem wir tun können, was wir wollen. Wir können uns alles von Ihm leihen, um gut auf das Geld G’ttes aufzupassen um damit letztendlich gute Taten zu vollbringen.  Das ist die jüdische Sichtweise auf Eigentum und Besitz.

Aber was hat das mit den Flecken auf einem Aussatzhaus zu tun? Die Tora besagt: wenn Flecken an den Mauern eurer Häuser in Israel auftauchen, werden die Steine abgetragen und entfernt, neue Steine eingesetzt und der Kohen (Priester) schaut, was als nächstes passiert.

Wir lesen Wajikra/Leviticus 14:34 und fassen weiter zusammen: Wenn du in das Land Kanaan kommst…und ich lasse einen Ausschlag auf einem Haus entstehen…dann muss der Hausbesitzer es dem Kohen (Priester) melden und sagen, dass er etwas von einem Ausschlag auf dem Haus gesehen hat. Der Priester ordnet dann an, dass das Haus evakuiert werden muss, damit nicht alle Haushaltsgegenstände unrein werden.

Erst dann kann der Kohen einen Blick auf das Haus werfen. Wenn der Ausschlag als dunkelgrüne oder dunkelrote tiefe Flecken auftritt – sie schauen tiefer als die Wand – dann schließt der Kohen das Haus für sieben Tage. Am siebten Tag, wenn sich das Krankheitsbild an den Mauern des Hauses ausgebreitet hat, werden die betroffenen Steine entfernt und an einem unreinen Ort außerhalb der Stadt deponiert.  Dann werden neue Steine und neuer Zement aufgebracht. Wenn sich die Flecken noch ausbreiten, wird das Haus niedergerissen. Aber wenn die Flecken sich nicht mehr ausbreiten, folgt ein Reinigungsvorgang.

 

Traurige Angelegenheit

Der Abriss an sich ist eine traurige Angelegenheit. G’tt greift in das soziale Leben ein und wenn Menschen zum Beispiel viel übereinander reden, dann ist es möglich, dass G’tt den Anstiftern ein Zeichen gibt, dass sie das Falsche tun. Es können dann Aussätzigen Flecken auf dem Haus entstehen und man muss sehr vorsichtig sein.

Aber alle negativen Dinge haben auch positive Seiten. Raschi (1140-1205, Troyes and Worms) erinnert uns daran, dass die Tora uns auch gute Nachrichten bringt. Die Ureinwohner des Landes Kanaan versteckten ihre Schätze in den Mauern ihrer Häuser während der vierzig Jahre, in denen das jüdische Volk durch die Wüste wanderte. Wenn nun ein aussätziger Fleck auf dem Haus auftauchte, musste der Hausbesitzer seine Mauern niederreißen und hatte gute Chancen, die Schätze der Ureinwohner zu finden.

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Warum so eine destruktive Weise?

Aber warum ist alles so doppelt? Wenn G’tt dieser Familie einen Schatz geben will, kann das auch positiv geschehen?! Warum muss hier ein Haus abgerissen werden? Warum bekommen wir manchmal unseren Segen auf so seltsame, negative, destruktive Weise? Das ist eine Frage, die jüdische Gelehrte seit Jahrhunderten beschäftigt.

Unsere Weisen (Chagamim) weisen uns auf ein bekanntes Phänomen in vielen Besitzungen hin. Es ist schön, reich zu sein, aber der Reichtum hat auch seine eigenen dynamischen Probleme. Reichtum führt zu viel Neid, Eifersucht und Streit.

Vor zwanzig Jahren ging ich einmal mit meinem Rebbe durch die Straßen der Hauptstadt Israels. Rebbe Moshe Halberstamm wies mich auf ein großes Gebäude hin und sagte mir: “Die Enkelkinder kämpfen seit drei Generationen um dieses Erbe”. Geld ist oft eine Quelle der Zwietracht und ein spaltender Pilz par excellence.

Deshalb haben die Juden in Israel ihre Schätze erhalten, indem sie ihre Häuser abgerissen haben. Es klingt ärgerlich, aber das ist die Realität. Gier zerstört den Sinn für Gemeinschaft. Erbschaften spalten Familien. Familien werden durch Eifersucht um Geld auseinandergerissen, Ehepartner trennen sich, weil sie unterschiedliche finanzielle Vorstellungen haben.

 

Das ist es, was G’tt uns beibringen wollte. Gier ist ein spaltender Pilz, der Familien auseinanderreißt und Ehepartner in aussichtslose Rechtsstreitigkeiten bringt, die niemandem helfen. Geld ist nur ein Darlehen des Höchsten Wesens. Wir wurden gewarnt!

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