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Von welchem Hass ist die Rede? – Parascha Mischpatim

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Von welchem Hass ist die Rede? – Parascha Mischpatim

“Wenn du den Esel deines Hassers unter seiner Last liegen siehst, so sollst du dir nicht gestatten, es ihm zu überlassen, vielmehr sollst du alles liegen lassen und ihm beispringen” (Schmot 23:5)

In unserer Parascha Mischpatim befiehlt uns die Tora sogar einer Person, welche man hasst, zu helfen, ein überladenes Tier zu entlasten. Im Traktat Baba Mezia (32b) steht, dass wenn man vor der Wahl steht, einem Freund zu helfen, sein Tier zu entladen oder einem Feind, dessen Tier zu beladen, dann muss man den Feind bevorzugen, obwohl das überlastete Tier leidet. Der Grund ist, um “seinen bösen Trieb zu bändigen” d.h. um den Hass zu überwältigen und eine Sympathie zur verhassten Person zu entwickeln. 

Im Traktat Psachim (113b) fragt der Talmud, von welchem “Hasser” hier überhaupt die Rede ist, denn es ist verboten einen anderen Juden zu hassen (siehe Vayikra 19:17)? Der Talmud antwortet, dass hier von einem Sünder die Rede ist und dieser Hass ist erlaubt.

Tosafot fragen, wie diese zwei Passagen übereinstimmen, wenn es erlaubt bzw. richtig ist, diese Person aufgrund seines/ihres Verhaltens zu hassen, wozu dann “den Trieb bändigen”?   

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Sie antworten, dass wenn wir ihm wegen dem “erlaubten” Hass nicht helfen werden, dann wird er ebenfalls anfangen, uns zu hassen, so wie es steht: 

 “כמים הפנים לפנים כן לב האדם לאדם“  (Mischlei 27:19)

Daraus lernen wir, dass man nur die schlechten Taten und Handlungen des Sünders hassen soll, aber auf keinen Fall den Menschen selbst. Der Mensch ist und bleibt Teil des jüdischen Volkes, egal wie stark er sich vom Judentum entfremdet hat. Aus diesem Grund muss man einem Sünder seine Hilfe anbieten, wenn er diese benötigt und diesen sogar seinem Freund bevorzugen, weil es nur sein Verhalten ist, welches wir verachten, aber nicht den Menschen als Person. Wenn man das nicht macht und ihm die Hilfe verweigert, wird es als Hass gegen seine Person wahrgenommen und er wird uns infolgedessen ebenfalls hassen, weil die menschliche Natur so funktioniert.

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