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Was lernen wir vom Hochseilsport? – Parascha Wajischlach

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Was lernen wir vom Hochseilsport? – Parascha Wajischlach

Am 21.03.2015 holte sich der Schweizer Seiltänzer Freddy Kock seinen 19. Weltrekord. In schwindelerregender Hohe (3500m!) lief der Extremsportler ungesichert 347 Meter über ein Kunststoffseil vom Piz Bernina zum Piz Prievlus (Teil der Bernina-Gruppe in den Schweizer Bergen). Das ist an sich sehr interessant, aber Sie fragen sich sicherlich: „Was hat das mit unserem Wochenabschnitt zu tun?“

Nachdem Yakov Lavan und Charan verlassen hatte, sah er sich mit einer neuen Gefahr konfrontiert: Sein Bruder Eisav. Obwohl seit Jakovs List, mit welcher er Eisav den Segen gestohlen hatte, viele Jahre vergangen waren, hatte dieser ihm noch immer nicht verziehen und wollte Yakov und seine ganze Familie vernichten. Die Tora bezeugt, dass Yakov sich sehr vor Eisav fürchtete, nachdem er erfahren hatte, dass dieser von 400 Männern begleitet wird. Als Vorbereitung zur Konfrontation mit Eisav tat er drei Dinge: Er schickte Eisav großzügige Geschenke, um ihn zu besänftigen, betete zu G´tt und bereite sich zum Kampf vor, indem er sein Lager in zwei Hälften aufteilte.

Warum war all dies überhaupt nötig und wie kann es sein, dass sich Yakov vor Eisav fürchtete? Yakov war auf einem sehr hohen spirituellen Niveau und hätte sich gänzlich auf G´tt verlassen sollen, dass dieser ihn vor jedem Unheil beschützen wird. Er könnte entspannt auf dem Sofa sitzen und auf G´ttes Erlösung warten sollen. Wo war seine Emuna (Glauben) und Bitachon (Vertrauen)?

Der Ramban erklärt, dass wir daraus lernen können, wie man dem Judentum nach mit Schwierigkeiten umgehen soll. Man kann nicht einfach mit verschränken Armen warten, dass sich alle Probleme von alleine lösen. Der Mensch muss alles versuchen, was er kann (Hischtadlut) und erst dann kann man sich entspannen und den Rest G´tt überlassen. Der Teil des Menschen sollte so behandelt werden, als wäre man vollkommen auf sich alleine gestellt, aber stets mit dem Glauben, dass G´tt allmächtig ist und uns helfen und beschützen wird.

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Ein passendes Maschal (Beispiel) dafür ist der Hochseilsport: Stellen Sie sich jetzt einen Extremsportler vor, welcher auf einem, zwischen zwei hohen Bergen gespannten, Kunststoffseil balanciert. Angenommen unter ihm ist (im Gegensatz zu Freddy Nock) ein Sicherheitsnetz gespannt, welches ihn auffangen soll, falls er fallen sollte. Trotzdem ist er konzentriert und voller Spannung, als würde es kein Sicherheitsnetz unter ihm geben und sein Leben nur von seiner Leistung abhängen würde. Aber auch wenn er fallen sollte, weiß er, dass ihm nichts passieren wird, weil ihn das Sicherheitsnetz auffangen wird. So muss auch der Mensch mit Verantwortung zwischen den Schwierigkeiten des Lebens balancieren und tun, was er kann, aber daran glauben und fest davon überzeugt sein, dass falls Etwas schief läuft, G´tt ihn auffangen und nicht zu Schaden kommen lassen wird.

Aus diesem Grund suchte Yakov nach Möglichkeiten, wie er sich und seine Familie beschützen könnte, obwohl er voll und ganz auf G´tt vertraute. Die Furcht, welche die Tora erwähnt, ist keine hoffnungslose Angst, wenn man keinen Ausweg aus einer bestimmten Situation findet, sondern die Art von Furcht, welche zum Handeln aufruft. Erst wenn das getan ist, kann man sich auf G´tt verlassen.

Das ist wahre Emuna (Glauben) und Bitachon (Vertrauen), sich so verhalten, als würde alles von uns abhängen (im Bezug auf die Verantwortung), aber mit dem Wissen und Glauben, dass wir niemals alleine sind und diese Welt von einem allmächtigen und barmherzigen G´tt geführt wird!

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