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Wer hatte betrogen und wer wurde betrogen? – Parascha Toldot

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Wer hatte betrogen und wer wurde betrogen? – Parascha Toldot

Parascha Toldot (Bereschit/Genesis 25:19-28:10)

Der Gaon von Wilna (18. Jahrhundert) schreibt, dass die meisten von uns Reinkarnationen seien, die zur Erde zurückgesandt wurden, da sie in einem früheren Leben ihren Auftrag nicht erfüllt hatten. Diese Seelen erhalten dann eine neue Chance, ihren Auftrag zu Ende zu bringen.

Zur Erde zurück zu kehren, ist unangenehm. Aber das Ziel ist positiv: das zu berichtigen, was in einem vorhergegangenen Leben schiefgelaufen war. Außerordentlich wichtig ist zu wissen, weshalb wir zurückkehren mussten. Dann können wir uns auf unseren Auftrag konzentrieren.

Um hier dahinter zu kommen, müssen wir erforschen, was uns schwerfällt. Wir sind hier, um getestet zu werden. G“tt stellt uns durchgehend auf die Probe, um das Unterste aus unserem Seelenbereich hervor zu holen. Wenn wir spüren, dass uns etwas sehr schwer fällt, können wir fast sicher davon sein, dass sich hier unser(e) Tikun (Berichtigung) befindet.

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Das sehen wir auch bei unseren Erzvätern Awraham, Jitzchak und Ja’akow. Awraham war der Mann der Liebe. G“tt testet (prüft) ihn gerade dort: gehorcht Awraham G“tt auch, wenn er „ohne Liebe“ handeln soll? Er soll seinen alten Vater Terach allein lassen, seine Frau Hagar und den Sohn Jischma’ejl wegschicken und seinen heiß geliebten Sohn Jitzchak opfern. Die Thora spricht nach der Opferung von Jitzchak wortwörtlich: „nun weiß Ich, dass Du G“ttesfürchtig bist“. Mit anderen Worten: Du bist die Personifikation der Liebe. Aber kannst Du auch vollkommen gegen Dein Naturell handeln, wenn es darum geht, Mir zu gehorchen? Dieses war die auf die Probe Stellung von Awraham und auch für Awraham.

Jitzchak war ein Mann der Strenge und der Gerechtigkeit. Aber gerade Jitzchak wird der Mann sein, der das Jüdische Volk in der Zukunft gegen die Anschuldigung von Satan verteidigen wird, dass wir G“tt oft links liegen lassen. Dieses widerstrebt vollständig seinem Charakter. Aber er schafft es trotzdem.

Ja’akow war der Mann der Wahrheit. Er hatte dem Esau, seinem Zwillingsbruder, vor fünfzig Jahren dessen Erstgeborenenrecht abgekauft. Aber das hatte ja jeder natürlich schon längst vergessen. Ja’akow – mittlerweile 63 Jahre alt – wollte seinen Vater Jitzchak nicht damit schockieren, indem er ihm erzählen würde, dass sein Zwillingsbruder Esau (Esaw) –  trotz 60 Jahre Religionsunterricht – sich den Jüdischen Glauben an den Hut steckte und ein unverbesserlicher Schürzenjäger, ein Mörder und ein Dieb sei. Um von Jitzchak den Erstgeborenensegen zu erhalten, verkleidet sich Ja’akow als Esau. Ja’akow tat das nicht freiwillig, aber wurde hierzu von seiner Mutter Rivka, auf Anordnung von G“tt, gezwungen. Dieses war Ja’akows größtes auf die Probe stellen. Jitzchak’s Segen war für die Fortsetzung und den Fortbestand des noch nicht ausgereiften Jüdischen Glaubens außerordentlich wichtig. Esau hatte sein Erstgeborenenrecht und die dazu gehörenden Segnungen verkauft. Dieses war Ja’akow’s größte Herausforderung. Die Wahrheit verleugnen, um G“ttes Anordnung zu befolgen. Dieser Geruch eines anscheinenden Betruges verfolgt Ja’akow bis auf den heutigen Tag. Aber das war seine Prüfung, um G“tt auch weiterhin zu folgen. Jeder wird auf seiner eigenen Ebene getestet.

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