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Das wahre Leben leben – Parascha Chajei Sara

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Das wahre Leben leben – Parascha Chajei Sara

Ein Mensch besuchte einst einen jüdischen Friedhof. Auf dem ersten Grabstein stand, dass die Person fünf Jahre lang gelebt hatte. Er ging weiter und las auf dem nächsten Grabstein, dass diese Person nur drei Jahre lang gelebt hatte. Er wunderte sich und nach ein paar weiteren Grabsteinen musste er feststellen, dass alle scheinbar in sehr jungem Alter verstorben waren. „Sowas kann doch nicht sein“, dachte er sich und entschied sich, jemanden zu fragen, was hier vor sich geht. Er traf einen Greis mit einem langen weißen Bart und bat ihn um eine Erklärung. „In unserer Gemeinde schreiben wir auf dem Grabstein nicht die Anzahl von Jahren, die der Mensch auf dieser Welt verbracht hat, sondern wie viele Jahre seines Lebens er wirklich „gelebt“ und mit dem Studium der Tora und guten Taten verbracht hat!“

Am Anfang unseres Wochenabschnitts Chajei Sara (übersetzt Saras Leben) scheidet Sara, unsere große Stammmutter, die Frau, welche all die Jahre hinter Awraham stand und ihn durch Dick und Dünn begleitete, aus diesem Leben. Die Tora schreibt: „Und es waren die Jahre Saras Lebens, 127 Jahre, die Jahre ihres Lebens“ (Kap. 23, Vers 1). Jedem Leser fällt sofort auf, dass das Wort „Leben“ in diesem Vers sehr oft wiederholt und anscheinend stark betont wird. Aus welchem Grund wiederholt und betont die Tora „die Jahre ihres Lebens“ am Ende des Verses?

Ein Mensch kann 120 Jahre in dieser Welt verbringen, ohne wirklich „gelebt“ zu haben. Viele anderen Lebewesen, außer dem Menschen, essen, trinken und schlafen ebenfalls, sodass Menschen, welche nichts anderes tun und dies als „Leben“ bezeichnen, sich in keiner Weise von ihnen unterscheiden. Ein Mensch hat die Möglichkeit sich darüber zu erheben und sein Leben dazu nutzen, um sich zu verbessern und etwas im Leben zu erreichen. So ein Mensch kann am Ende mit Stolz auf sein Leben zurückblicken, mit dem wunderbaren Gefühl sein Leben richtig genutzt zu haben. Anderenfalls schreibt der Wilner Gaon, ist das Gefühl, sein Leben verschwendet zu haben, viel schlimmer als die Leiden des Gehinom.

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Deshalb schreib die Tora am Ende dieses Verses erneut „die Jahre ihres Lebens“ um zu betonen, dass die 127 Jahre ihres Lebens mit richtigem „Leben“ gefüllt waren und nur zum spirituellem Wachstum benutzt worden sind. So ein Mensch kann mit ruhigem Gewissen aus dieser Welt gehen und hat sich nicht vom Tag des Gerichts zu fürchten.

„Wir kommen aus dem Staub und kehren dorthin zurück. Die Frage ist nur, was wir dazwischen machen.“

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