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DIE MOABITER UND DAS JÜDISCHE VOLK – PARASCHA DEWARIM

DIE MOABITER UND DAS JÜDISCHE VOLK

Devarim/Deuteronomium 2:8 und folgend: „Wir ließen unsere Brüder, die von Esau abstammten, die in Seìr lebten, hinter uns und verließen den Weg, der ab Etzion-Geber durch die Arava verläuft und wir zogen an der anderen Seite hinauf zur Wüste von Moav. Da sagte HaSchem zu mir: „Seid nicht den Moabitern gegenüber feindselig eingestellt und fordert sie nicht hinaus, denn ICH gebe Euch nichts von deren Land; ICH habe den Kindern von Lot AR als Erbgut gegeben“.

Weshalb kümmert sich HaSchem so viel um alles drum und dran bezüglich des Volkes von Moav? Und weshalb gibt es, wie das vor einigen Wochen erfolgte, eine ganze Parascha, die nach Balak, dem Sohn von Tzippor, König von Moav, benannt wurde (Bamidbar/Numeri 22:2-25:9)?

Balak war auf die gesamte Vernichtung des Jüdischen Volkes aus, und zwar auf verbale Art.

Er verpflichtete Bileam, um das Jüdische Volk zu verfluchen. Bekanntlich verfügte Balak über etwas, was bei oberflächlicher Lesung der Thora nicht so deutlich wird. Balak hatte nämlich „den Maschiach in seinen Genen“.

Einleitung

Der Jüdische Maschiach verfügt über eine ganz andere Geschichte als andere: die Wege G‘ttes sind undurchschaubar. Die Zeit der Verbannung des Jüdischen Volkes hatte mit dem Verkauf von Joseph nach Ägypten begonnen. Aber bevor die Goles (die Gallut, die Zeit in der Fremde) anfangen würde, wollte G‘tt das Licht der Befreiung schaffen. Jehuda und Tamar bekamen Peretz, dem Vorfahre der Dynastie von König David. Aus der würde letztendlich der Maschiach hervor gehen.

Die Vorgeschichte der Davidschen Dynastie sollte wenig ehrvoll sein. Die Vereinigung von Jehuda und Tamar verdiente nicht den Schönheitspreis. König David stammte von der Moabitischen Ruth ab. König Salomon wurde durch Batsheva geboren. Durch ihre bescheidene Herkunft/Abstammung regierten die Jüdischen Könige in Bescheidenheit und Unterwürfigkeit an HaSchem.

Die Geschichte des Maschiach ist schwer zu verstehen. Aber dieses sind die Wege G“ttes. Es sieht wie Dunkelheit aus. Aber nur G“t kann aus der Dunkelheit Licht schaffen.

Balak, Moaw, Ruth und Boas

Im Sohar steht, dass die Neschama (die Seele) des Maschiach in einem Himmlischen Gewölbe beheimatet ist, dass „Kann Tzippor“ heißt, das Vogelnest. Die Parascha (der Thora-Abschnitt) über die Vertreibung einer Vogel-Mutter, bevor die Küken oder die Eier entnommen werden, wird auch in dieser Betrachtungsart erklärt.

Rabbi Chaim ibn Attar, der Or Hachaim Hakaddosch, bespricht dieses Thema auch in Zusammenhang mit den zwei Vogelopfern, die der Aussätzige bei seiner Säuberung erbringen muss, und verweist auf die Vereinbarung mit den zwei Maschiachs, den zwei Messiassen, dem Maschiach ben Joseph und dem Maschiach ben David.

Im Talmud (B.T. Sota 47a) steht, dass als Gegenleistung für die zweiundvierzig Opfer, die Balak bei seinen Versuchen, Bileam zum Verfluchen zu bringen, geleistet hatte, er der Vorfahre von Ruth wurde. Rabbi Josse ben Choni vermerkt, dass Ruth die Tochter des Königs Eglon von Moaw war, der seinerseits wieder der Sohn von König Balak war. Ruth war also eine Enkelin von Balak.

Balak, der König von Moav, heißt der Sohn von Tzippor (Vogel), was auf eine Beziehung zum Maschiach hin deutet. Balak versucht, der Offenbarung der Messianischen Zeit durch die Vernichtung des Jüdischen Volkes zuvor zu kommen. Der Sohn von Tzippor ist laut den Kabbalisten in Zahlenwert das selbe wie Maschiach, Sohn von David (vierhundertvierunddreißig).

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Balak fürchtet sich vor dem Jüdischen Volk „Ki Rav Hu“ – da es zahlreich ist. Rav besteht aus den Buchstaben R und B. Das R ist der erste Buchstabe von Ruth und B der erste Buchstabe von Boaz. Laut der Berechnung des Chatam Sofer heirateten Ruth und Boaz in der Nacht vom siebzehnten Tamus: er war damals 80 Jahre alt und sie vierzig. Am nächsten Tag verstarb Boaz. Aber in dieser Nacht wurde Owejd empfangen, der Vater von Jischai und Großvater von König David.

Auch die Regierungszeit von Balak, dem Sohn von Tzippor, war „Ba’ejt Hahiej“. Ba’ejt hat als Zahlenwert vierhundertzweiundsiebzig, was wiederum in Zusammenhang steht mit dem siebzehnten Tamus (auch vierhundertzweiundsiebzig als Zahlenwert).

Im Buch Ruth stehen fünfundachtzig Verse, Psukim. Als Balak Botschafter zu Bileam sandte, um das Jüdische Volk zu verfluchen, sandte er sie „Petora“, was wir auf einfache Weise als „ nach Petor“ übersetzen. Aber bei näherer Betrachtung besteht das Wort „Petora“ aus den Buchstaben Pej und Hej (p und h), die zusammen die Zahl fünfundachtzig ergeben. Der Rest der Buchstaben von „Petora“ bildet den Namen Ruth. Bereits hier steht etwas über die fünfundachtzig Verse des Buches Ruth angedeutet.

Weshalb der Maschiach über die Gene eines Rascha (eines böswilligen Menschen) laufen muss? Kabbalisten beantworten diese Frage mit der Behauptung, dass die Neschama (die Seele) des Maschiach versteckt bleiben muss, so dass er so wenig wie möglich durch Anti-Messianische Kräfte angefasst und angegriffen wird.

Der erste Funke des Maschiach wurde genau in Sdom erweckt. Die beiden Töchter von Lot werden als die erste „Außenquelle“ der Messianischen Linie betrachtet (B.T. Jewamot 77a).

Die Verbindung von Jehuda und Tamar wird durch das Verbot, eine Schwiegertochter zu heiraten, herabgesetzt. (Tamar war eine Schwiegertochter von Jehuda).

Auch die Verbindung zwischen Boaz und Ruth verdiente nicht den Schönheitspreis. Sie ergab sich über den Dreschplatz (der Ort auf einem landwirtschaftlichen Betrieb, wo das Korn aus den Ähren gedroschen wird) auf eine Weise, die auf den ersten Blick kein Beispiel von Tseniut (Sittlichkeit) war und jeder meinte fälschlicherweise, dass Boaz nie eine moabitische Frau hätte heiraten dürfen.

Auch über die Ehe zwischen David und Batsheva, aus der König Salomo (Schlomo) hervor ging, der dann wiederum selber die Ammonitische Na’ama ehelichte, gibt es viel Gerede.

Rabbi Josejf Karo, der Autor des Schulchan Aruch (tausendvierhundertachtundachtzig bis tausendfünfhundertfünfundsiebzig) schreibt in seinem Werk Magid Mescharim, dass der Maschiach nur über diese für uns dunklen Schleichwege gegen die „Sitra Achra“ (die Kräfte des Bösen) an kämpfen und widerstehen kann. Auch andere wundersame Episoden aus der Jüdischen Geschichte, in denen verbotene Dinge eine Hauptrolle zu spielen scheinen, können so besser verstanden werden.

Maimonides erklärt, dass in den Worten von Bileam sich auch Messianische Prophezeiungen im Verborgenen befinden, wie „Ich sehe ihn, aber nicht jetzt, ich nehme ihn war, aber nicht von nah“: „Ich sehe ihn, aber nicht jetzt“ bezieht sich auf König David und „ich nehme ihn war, aber nicht von nah“ bezieht sich auf Melech Hamaschijach, dem Messianischen König (Hilchot Melachim Hauptteil elf).

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