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LEPRA IST KEINE ÜBLICHE KRANKHEIT – Parascha Tasria – Mezora

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LEPRA IST KEINE ÜBLICHE KRANKHEIT – Parascha Tasria – Mezora

LEPRA IST KEINE ÜBLICHE KRANKHEIT

  • „Dann wird der Kohen anordnen, dass man für dem, der sich reinigt, zwei lebende saubere Vögel nimmt und Zedernholz und karmosinfarbige Wolle und Hysop“ (14:2-4).

Der Talmud geht davon aus, dass Lepra keine übliche Krankheit ist, sondern ein von Oben erfolgender Eingriff ins soziale Leben. Der Leprakranke hatte andere durch sein Geschwätz (gemeint ist üble Nachrede) isoliert, ausgegrenzt. Deshalb wurde er aus der Gesellschaft entfernt.

Langsam kann der Leprakranke sich reinigen und zwischen die Menschen zurück kehren. Jeder Schritt des Reinigungsvorganges bildet eine Angabe, wie er sein gesellschaftliches Leben erneut aufbauen soll. Dieses ist eine alte Art eines modernen Problems: Wiedereingliederung.

Die Vögel, die bei der Reinigung benötigt werden, erinnern ihn daran, dass er sicherlich zuviel Laschon Hara (üble Nachrede) verbreitet hat: „ Er zwitscherte wie ein Vogel“. EINER der beiden Vögel wird geschlachtet und der andere frei gelassen. Dieses war gedacht, dem Leprakranken auf den Gedanken zu lenken, dass wenn er sein geistiges Niveau auf eine höhere Ebene bringen würde, ihm weitere Erkrankung erspart bleiben würde (genau so, wie das geschlachtete Tier nicht mehr lebendig gemacht werden kann). Aber wenn er seine sündigen Gewohnheiten wieder aufnähme, könnte die Krankheit zurück kehren, genau so wie der Vogel, der frei gelassen wurde, wieder zurück kehren könnte.

Das Holz des hohen Zedernbaumes musste mit dem Hysop zusammen gebündelt werden, dem niedrigsten Pflänzchen, um den Leprakranken ein zu schärfen, dass G“tt den Hochmütigen bestraft indem er ihn in seiner Lepraerkrankung damit erniedrigt, das heißt, diese als Strafe nutzt.

Die karmosinfarbige Wolle (der rote Faden) war ein Symbol für die Sünde, da Sünden mit roten Fäden verglichen werden. (siehe Jesaja 1:18). Die Farbe soll wie ein „rotes Tuch“ auf ihn einwirken, damit er Tschuwa macht, zur innerlichen Einkehr oder Umkehr gelangt.

Darüber hinaus heißt die karmosinfarbige Wolle in Hebräisch Tola’at (Wurm), um den Menschen daran zu erinnern, dass er letztendlich wieder zu Asche zerfällt.

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Die zerbrechliche aus der Erde stammende Schale symbolisiert den Platz des Menschen in dieser Welt. Der Mensch ist zerbrechlich, verletzbar und vergänglich. Das Quellwasser erinnert im Sprachgebrauch unserer Weisen an die Thora. Das Wasser wird sieben Mal über den Lepraaussätzigen gesprenkelt, um zu betonen, dass er Thora lernen muss, die – laut einheitlicher Ansicht – aus sieben Büchern besteht.

Am achten Tag wird an das rechte Ohr des Aussätzigen, an seinem rechten Daumen und an seinem rechten großen Zeh Blut des Opfers geschmiert. Laut Rabbiner Hirsch steht das Ohr für unseren Geist, die Hand für unsere Tatkraft und die Füße für unsere irdischen Absichten. Alle diese menschlichen Aspekte müssen G“tt geweiht werden, bevor der Sünder seine frühere Stellung wieder beziehen kann.

Obwohl die Lepra normaler weise zuerst im Haus und auf der Kleidung eines Abweichlers aus brach, dreht die Thora die Reihenfolge um und behandelt zuerst den Aussatz auf den Körper und erst danach die Lepra auf Kleidung und Häusern.

Der Grund hierfür ist recht einfach: die Juden erhielten die Gesetzgebung bezüglich der Lepra in der Wüste, wo sie kein Dach hatten und durch die Wolken der G“ttlichen Majestät geschützt wurden. In der Wüste gab es keine Verzögerungsmöglichkeiten. Wenn jemand den Aussatz verdiente, bekam er ihn direkt auf seinen Körper. In Israel würde die Warnung von Oben zuerst auf der Mauer des Hauses erscheinen. Der Aussatz auf Häusern wird als eine Vorab-Warnung betrachtet, damit die Familie mit der Laschon Hara (der üblen Nachrede) auf zu hören hat.

Die Symptome am Haus waren gleichzeitig eine Andeutung, dass der Hauseigentümer gierig und hochmütig war. Wenn Menschen etwas leihen wollten, fertigte er sie immer unwirsch ab. Als die Flecken des Aussatzes an den Wänden erschienen, musste er alle seine Gegenstände nach draußen bringen, so dass jeder sehen konnte, dass er eigentlich genügend im Haus hatte, um aus zu leihen. Der Aussatz am Haus regte auch Diebe an. Seine Besitztümer wurden auf der Strasse aufgereiht. Mit dieser Tsara’at über das Haus wollte G“tt klar stellen, dass es nicht das Ziel unseres Lebens sein sollte, unsere zeitlich begrenzte Wohnung hier auf Erden soviel wie möglich zu verschönern. Es geht darum, um „Möbel und Häuser“ in der Künftigen Welt zu erwerben.

Eine positive Erklärung besagt, dass die Lepra auch zu unerwartetem Reichtum führen kann. Wenn das Haus als Folge des Aussatzes abgerissen werden muss, werden oft Schätze gefunden, die die Emoriter – die ehemaligen Bewohner von Kana’an – dort versteckt hatten. So erschien nach der anfänglichen Misere doch noch ein Lichtstrahl.

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