Die Parscha fängt mit den Vorschriften für die Kohanim (Priester) an. Die Kohanim dürfen eine Anzahl von Dingen nicht machen und sollen ihren priesterlichen Status gut beachten, indem sie nicht mit Quellen von Unreinheit, wie mit einem Toten, in Berührung kommen. Ein Hohepriester darf sich selbst nicht an seinen eigenen Eltern verunreinigen. Für Kohanim gelten Einschränkungen bezüglich Heirat und Ehe.
Beispiele von Heiligkeit
Die Kohanim sollten beispielhaft sein, also Vorbilder. Deshalb unterliegen sie strengen Einschränkungen. Sie stehen nicht über dem Gesetz, werden jedoch als religiöse Anführer noch mehr Vorschriften unterworfen. Kohanim sollten ein wenig heilig sein.
Hierbei ähneln sie dem Allmächtigen, der auch als Heilig beschrieben wird. Heilig wird meistens übersetzt als erhaben oberhalb des Gewöhnlichen oder Üblichen, Irdischen oder vom Materiellen abgesondert. Wie können wir dann G“tt verstehen oder näher kommen?
Ehre und Respekt für alles
Wahrscheinlich können wir etwas mehr von dieser schwierigen Materie aus einem Satz vom Propheten Jesaja 6:3 verstehen: „Heilig, Heilig ist HaSchem (G“tt) der Heerscharen. Die ganze Erde ist voll von seiner Kawod (Ehre)“. Kawod oder Kowet (Kuwet) bedeutet Ehre. Die Heiligkeit G“ttes kann sich in unserem irdischen Dasein in Ehre und Respekt äußern, indem wir Ehre und Respekt für alles und für jedem in unserem Umfeld beweisen.
Kawod ist nicht nur ein anerzogenes Benehmen oder sich anständig verhalten. Kawod bedeutet:
– die Erkennung der Qualitäten des anderen oder,
– die Erkenntnis, dass bestimmte Objekte oder Ideen von großer Wichtigkeit sind.
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Wertschätzung
Die Wertschätzung für einen Menschen oder für einen Gegenstand ist eine direkte Funktion unserer „Neschomme“ (Seele).
Wenn wir hierzu in der Lage sind, funktioniert unsere Neschomme gut. Sind wir hierzu nicht im Stande, dann funktioniert unsere Neschomme schlecht. Manche Menschen können alles nur kritisieren, es in ein schlechtes Licht stellen und bespotten. Dieses bedeutet, dass es mit der Neschomme nicht gut gestellt ist.
Geben und nicht entgegen nehmen
Der Nebeneffekt einer solchen negativen Haltung ist, dass man selber auch nicht sehr wertgeschätzt wird. Die Faustregel lautet: „Wer wird geehrt? Er oder sie, die Andere ehrt“ (Sprüche der Väter 4:1). Die Essenz der Ehre ist hauptsächlich geben und nicht entgegen nehmen.
Äußerung der menschlichen Würdigkeit
Kawod ist eine Äußerung der menschlichen Würdigkeit. Das G“ttliche Bild ist in jedem Menschen beinhaltet. Kevod haberijot – die Ehrfurcht vor Menschen – ist die geistige Sichtweise der Biblischen Behauptung, dass der Mensch in G“ttes Ebenbild erschaffen wurde (Genesis 1:27).
Kopf vor dem Allmächtigen beugen
Glücklicherweise stehen die Ehrfurcht vor dem Menschen und die Ehrfurcht vor G“tt einander nicht oft gegenüber. G“tt möchte, dass ein Mensch sich würdig verhält. Der G“ttliche Auftrag ist beinahe immer einhergehend mit der menschlichen Würde. Aber manchmal sind diese beiden Begriffe im Widerspruch und dem Mensch hat seinen Kopf vor dem Allmächtigen zu beugen.
Ebenbild G“ttes
Manche empfinden das als eine Erniedrigung, aber ein wahrhaftig religiöser Mensch begreift, dass es eine Höhere Macht gibt, mit der wir in Verbindung stehen. Das ist nun gerade unsere Ehre. Dass wir nach dem Ebenbild G“ttes geschaffen wurden und uns hierfür beugen oder verbeugen sollten…