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Wajomer – GEBET TEFILLA – Teil 35

GEBET TEFILLA - Teil 4
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Wajomer – וַיּאמֶר – dritte Parscha des Schema, der Abschnitt der Zizit (Schaufäden)

Diese Parscha steht in Bemidbar/Num. 15: 37-41 und ist in das Schema aufgenommen worden, weil es nach Dewarim/Deut. 16:3 eine Mizwa ist, täglich dem Jetziat Mitzraim (Auszug aus Ägypten, Exodus) zu gedenken: “Damit du des Tages gedenkst, an dem du Ägypten verlassen hast, alle Tage deines Lebens. Im Talmud wird gelehrt, dass “alle Tage” bedeutet, dass man die Pflicht hat, die Parschat Zizit (Abschnitt über die Schaufäden) sowohl tagsüber als auch nachts zu sagen. Deshalb ist es in dem Schema enthalten, das sowohl tagsüber als auch nachts gelesen wird.

Es bleibt die Frage, warum gerade diese Parscha ausgewählt wurde. Schließlich wird der Jetziat Mitzraim (Exodus) in vielen Parschot der Tora erwähnt. Die Antwort lautet laut Talmud (Berachot 12b), dass es in dieser Parscha insgesamt fünf Mizwot gibt:

1. Mizwot Zizit.

2. Zum Gedenken an den Exodus.

3. Das Gedenken an alle Mizwot und das Gebot, heilig zu sein.

4. Verbot von unmoralischen Gedanken.

5. das Verbot götzendienerischer Gedanken – nach dem Talmud bedeutet “lewawechem” Abgötterei und “enechem” Unmoral.

Wenn wir die Parschat Zizit in ihrem Kontext betrachten (Bemidbar 15:37-41), dann folgt diese Parscha unmittelbar auf den Fall der absichtlichen Schabbat-Entheiligung durch eine ungenannte Person.

Jalkut (Midrasch) erklärt den Zusammenhang zwischen den beiden Parschot: Nach dem Vorfall der Schabbat-Entweihung sagte Mosche Rabbenu zu HaSchem, dass die Ursache darin lag, dass das Volk am Schabbat die Tefillin vermisste. Während der Woche erinnern die Tefillin an die Gebote G’ttes und schützen den Träger vor Sünden. Als Antwort darauf gab G’tt das Gebot der Zizit, damit der Träger immer, auch am Schabbat, an alle Seine Gebote erinnert wird.

Rabbi Yehuda Halevi (12. Jh.) schreibt in dem Kuzari, dass wir unsere Emuna auf Jetziat Mitzraim und nicht auf die Schöpfung gründen, weil dies ein Ereignis war, das das ganze Volk miterlebt hat, und eine Tatsache, die von Generation zu Generation weitergegeben wurde.

Darüber hinaus lehrt der Jetziat Mitzraim das wichtige Prinzip der Haschgacha pratit – G’ttliche Vorsehung – die Tatsache, dass G’tt unser tägliches Leben leitet und in es eingreift. Es war der Jetziat Mitzraim, der dem Am Jisra’el und der ganzen Welt ein für alle Mal gezeigt hat, dass “HaSchem Elokechem Emmet” (Rav S.R. Hirsch).

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Written by Dajan Raphael Evers

Oberrabbiner von Düsseldorf /Dajan des Europäischen Beit Din's

Bekannt für seine enzyklopädischen Kenntnisse in fast allen Bereichen des Judentums. Ist ein Mitglied in CER (Konferenz der europäischen Rabbiner) sowie im europäischen Beit Din.

Hat mehrere Bücher geschrieben. Darunter: „Talmudisches Denken“, „Die Echte Torah“, „Schaatnes Gesetze“.

Im Moment widmet sich dem Ziel das jüdische Leben in Düsseldorf wieder aufzubauen.

Sprachen: Holländisch, Yiddisch, Hebräisch, Englisch, Deutsch

(Foto gemacht von: J. Feldmann)

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