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Das Sabbatical-Jahr ist ein Glaubenstest: zivile Beziehungen und die Beziehung zwischen Mensch und G“tt – Parascha Behar-Bechukotai

Der Glaubenstest

·       Das Sabbatical-Jahr ist ein Glaubenstest. Die Tora verspricht dem wahren Gläubigen, dass es ihm/ihr auch in diesem Jahr an nichts fehlen wird, obwohl der Bauer nicht sät oder erntet. Durch eine Broche/Beracha (Segen) von Oben würden die Vorräte aus vorher gehenden Jahren sehr nahrhaft sein. Der siebenjährige agrarische Zyklus folgt demselben Prinzip, wie die siebentägige Arbeitswoche. Während sechs Tage schuf G“tt die Welt. An Schabbat wird eine heilige Dimension hinzu gefügt, da G“tt ruhte. Auch wir dürfen nicht arbeiten.

Wir verknüpfen uns mit IHM

·       Indem wir die gleiche Zeiteinteilung einhalten, machen wir es G“tt nach und verknüpfen uns mit IHM. Das siebte Jahr kennt auch einen zwischenmenschlichen Aspekt. Jeder darf meine Felder betreten und von meinen Erzeugnissen essen, was er möchte. Während des Schemitta-Jahres ist jeder gleich in Bezug auf Eigentum. Wir erklären, dass die Erde G“tt gehört und wir – alle gleichsam – nur „Pächter“ sind. Das G“ttliche schlägt auf dem sozialen Gebiet durch.

Andere zivile Beziehungen

·       Die Tora regelt allerhand zivile Beziehungen zwischen Menschen unter einander und zu ihren Besitztümern. Jede Gesellschaft benötigt eine Gesellschaftsordnung. Ohne diese „würde jeder seinen Nächsten verschlingen“.

 Meine Neschomme ist mir ausgeliehen

·       Jedoch kennen auch die meisten normalen sozialen Regeln in der Tora eine viel tiefere Dimension. Das G“ttliche Licht dringt in alle irdische Phänomene hinein. So regelt die Tora das Verhältnis zwischen dem Pfandeinlieferer und dem Pfandnehmer. Dieses ist die Lehre der Unterbringung, der Aufbewahrung oder Hinterlegung. Aber näher betrachtet geht es hier eigentlich um die Beziehung zwischen Hakadosch Baruch Hu (G’tt) und dem Menschen. Die Hinterlegung ist die Neschama, die Seele, die wir zur Aufbewahrung erhalten. Der Mensch erhält seine Neschomme (Seele) ausgeliehen und soll gut für sie sorgen. Daher hat er bei Nachlässigkeit, wenn er nicht gut auf seine Neschama aufpasst, zu „zahlen“. Im weitesten Sinne bedeutet das, dass wir unseren Seelen-Auftrag – das Befolgen und das Studium der Tora – vernachlässigen würden. Und dass wir uns später vor G‘tt dafür verantworten müssen, dass wir unsere Fürsorge- und Bewahrungspflichten nicht erfüllt haben. Dieses ist eine tiefere Dimension der so einfach erscheinenden Hinterlegungslehre.

„Ich möchte, ich möchte“

·       Ein anderes Beispiel eines Himmlischen Modells für irdische Verhaltungsweisen befindet sich in der Eheschließungsgesetzgebung. Die Ehe ist ein Spiegelbild des Bundes zwischen G“tt und dem Jüdischen Volk, der am Sinai besiegelt wurde. Bei der Eheschließung spricht der Mann zu seiner Braut: „Harej At Mekudeschet Li“ – mit diesem Ring sind wir verheiratet. Die Braut antwortet nicht. Halachisch (Jüdisch juristisch) wäre es besser gewesen, wenn sie gesagt hätte: „Ja, ich möchte“. Denn die Jüdische Ehe ist ein Vertrag zwischen Mann und Frau. Beide Vertragspartner sollten klar und deutlich der Vereinbarung zustimmen.

in die Jüdische Eheschließung strahlen höhere Ideen hinein

In England sagt eine Braut: „I do, I do“, also frei übersetzt: Ja, Ja. Aber unter der Chuppa schweigt die Kalla (die Braut). Weshalb ist das so? Da in die Jüdische Eheschließung höhere Ideen hinein strahlen. Bei der Schließung des Bundes zwischen G“tt und dem Jüdischen Volk standen sie in voller Hingabe am Fuß des Berges Sinai. Das Jüdische Volk schwieg und nahm die Himmlischen Aufgaben vorbehaltlos entgegen.

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Das Eigentum

·       Auch der Begriff des Eigentums erhält eine eigene Größenordnung.

Das Eigentum steht bei allen Gesprächen über Verträge, Darlehn oder unrechtmäßiges Handeln im Mittelpunkt. Im säkularen Denken ist das Eigentum nicht mehr als eine gegenseitige Absprache, um Konflikte zu vermeiden. Wir betrachten das aus einem ganz anderen Blickwinkel. Es besteht eine metaphysische Beziehung zwischen Eigner und Eigentum.

·       Der Baal Schem Tov erklärt, dass jedes physische Objekt eine mystische Realität beinhaltet, die als der G“ttliche Funke bezeichnet wird. Dieser Funke besteht aus G“ttlicher Energie, die das tatsächliche Dasein dieses Objektes ausmacht. Der Zweck oder das Ziel unseres Lebens ist, diesen Funken nach vorne zu holen und das G“ttliche in allem Irdischen offen zu legen. Dieses erfolgt, indem diese materiellen Gegenstände für die Mizwot, für die Gebote aus der Tora, genutzt oder verwendet werden. Jeder Mensch hat einen Teil in dieser Welt – seine Besitztümer – von denen die höheren Bereiche mit der Neschama (Seele) und dem Lebensauftrag des Eigentümers verknüpft sind. Du erhältst für Deine irdische Aufgabe das, was Du benötigst.

Arbeitgeber und Arbeitnehmer

·       Auch in der Beziehung zwischen dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer gibt es einen spirituellen „doppelten Boden“. Im Prinzip geht es hier wesentlich um das Verhältnis zwischen dem Menschen und Hakadosch Baruch Hu, der Seine Untergebenen mit Arbeit und Aufgaben versorgt. Manchmal befindet sich ein Auftrag im Bereich der Güter – wie „nimm Wolle und fertige daraus Tzitzit (Schaufäden)“ – aber in anderen Fällen sind die Mitzwot (die Tora-Gebote) mit Dienstleistungen zu vergleichen, wie Gemilut Chassadim – die Umsetzung von Zugewandtheit, wie der Besuch eines Kranken. Wie dem auch sei, unsere üblichen irdischen Tätigkeiten erhalten im Judentum einen Mehrwert, den wir Kedduscha – Weihung – nennen.

 bessere Menschen

·       Die irdische Obrigkeit erhebt über den gesteigerten materiellen Wert Steuern, der Himmlische Auftraggeber möchte an erster Stelle und überhaupt, dass wir bessere Menschen werden!

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