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Die Thora-Mission eines Nichtjuden (Noachiden)

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Die Thora-Mission eines Nichtjuden (Noachiden)

Frage eines Zuhörers: “Es gibt in der Welt eine Vielzahl rechtschaffener Nichtjuden und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie auch Teschuwa machen wollen. Was sind die haupten Wege für sie, um für Sünden umzukehren?”

Antwort von R’ Yaron Reuven (zusammengefasst):

Nichtjuden haben zunächst einmal ein paar Aufgaben in dieser Welt. Es gibt kurz gesagt zwei größere Aufgaben:

Die erste Aufgabe ist es, die Thora und deren Verpflichtungen einzuhalten, was das Einhalten der 7 Noahidischen Gebote und aller ethischen Regeln beinhaltet. Mit „ethischen Regeln“ ist gemeint, dass sie verpflichtet sind, ihre Eltern zu ehren, auch wenn es nicht Teil der 7 Noahidischen Gebote ist. Es gibt in etwa 55 bis 60 ethische Regeln, die man als Noahide einhalten muss. Das ist der erste Teil.

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Die zweite Sache ist es, dass man dies tun und erfüllen muss, weil der Heilige –gelobt sei Er- dies befohlen hat. Man soll es nicht bloß einhalten, weil es für einen sinnvoll ist. Daher schreibt der Rambam, dass ein Nichtjude, der die Thora befolgt (er isst kein Tier, während es noch lebendig ist; er begeht keinen Ehebruch; er verbeugt sich nicht vor irgendeinem Götzen), weil es für ihn einen Sinn ergibt und nicht weil HaSchem es geboten hat, dies zu tun, als Dummkopf betrachtet wird. Er wird noch nicht einmal für das, was er tut, belohnt. Warum ist das so?  Er hat nämlich nicht so gehandelt, weil HaSchem es befohlen hat. Man wird nur belohnt, wenn man die Gebote eingehalten hat, weil HaSchem es befohlen hat und nicht weil es sinnvoll erscheint, sich so zu verhalten. Also gilt dieser Nichtjude als ein Dummkopf unter den Völkern anstatt als Gerechter unter den Völkern. Alle Nichtjuden müssen folglich die Thora einhalten, weil HaSchem es befohlen hat.

Nichtjuden sollten sich hauptsächlich auf „Mussar“ (Ethische Regeln) konzentrieren.

Sie müssen außerdem Juden dabei helfen, jüdischer zu werden. Das ist tatsächlich eine ihrer höchsten Pflichten. Es gibt zwei Hauptpflichten – und dies ist eine von diesen. Nichtjuden müssen dem Volk Israel dabei helfen, Teschuwa zu machen. Warum ist das so? Wenn der Maschiach kommt, werden die Gerechten der Völker erkennen, dass sie von ihren Vorvätern belogen wurden und sie werden die Thora lernen wollen. Es wird zehn Menschen von jeder Nation geben, was bedeutet, dass es 700 Menschen sein werden, da es 70 Nationen gibt. 700 Menschen werden sich an jeder Ecke eines Zitzits eines Juden festhalten. Juden haben vier Ecken, indem sie insgesamt vier Zitziot tragen. Jeder Jude wird vier mal 700 (also 2800) Nichtjuden als seine Diener haben.  Dies sind aber keine Diener, die einfach nur putzen, sondern Schüler. Ein Jude wird also deren Rabbiner sein.

Wie wird er deren Rabbiner werden, wenn er noch nicht einmal Teschuwa gemacht hat? Das bedeutet daher, dass Nichtjuden dem Volk Israel dabei helfen müssen, Teschuwa zu machen, weil sie einen Juden als Rabbiner brauchen. Wenn ein Nichtjude ein Jude werden will, ist das natürlich eine ganz andere Sache. Dann ist dies außergewöhnlich und es gibt viele, viele Nichtjuden -Baruch HaSchem- die konvertieren. Aber nichtsdestoweniger ist es der Fall, dass es kein Problem ist, wenn sie nicht konvertieren möchten und gerechte Nichtjuden bleiben möchten. Sie haben immer noch das ewige Leben. Aber das heißt trotzdem, dass sie die Verpflichtung haben, deren Teil der Thora zu lernen und Juden zu helfen, Teschuwa zu machen.

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4 Antworten

  1. Frage zum Artikel “Die Thora-Mission” eines Nichtjuden
    Shalom und fröhliche Pessach
    Vor ca. 2,5 Jahren wollte ich ernsthaft konvertieren und schloss mich einem Jehuwa Kurs in einer orthodoxen Synagoge an. Leider verstarb der Herr, der uns unterrichtete plötzlich. Ich hätte vielleicht woanders weiter lernen können, wurde aber auch kränklich und bin es immer noch. Ich bete aber täglich um meine Gesundheit.
    Gelernt habe ich einiges, also mehr als 7 noachidischen Gebote. Da kann ich auch nicht einfach wieder zurück und ignorieren, was ich gelernt habe.. Was ich gelernt habe, befindet sich in meinen Gedanken. Ich gehe auch regelmäßig, soweit es möglich ist, zu G-ttesdiensten, Shiur oder Festtagen in die Synagoge.
    Jüdin bin ich nicht, allerdings auch keine Noachidin. Jetzt weiß ich nicht so richtig was ich eigentlich bin und wie es weitergeht. Vielleicht haben Sie eine Idee?

    1. Vielen Dank für Ihre Frage
      Erstmals alle Achtung für ihren Mut und den Willen!
      Ihr Wissen verpflichtet Sie nicht zum Judentum zu konventieren und solange Sie die 7 noachidischen Gebote einhalten sollten Sie nicht das Gefühl haben, etwas zu missachten oder zu verdrängen. Sie machen auch mittlerweile schon sehr viel. Sie können sich Zeit lassen und in Ruhe überlegen, ob und wann Sie bereit sind, sich dem jüdischen Volk anzuschließen. Sobald (und falls) Sie sich dafür entscheiden, können Sie sich an die ORD oder das jüdische Gericht (Bet Din) in London wenden und diese werden Sie durch die Gijur-Prozedur begleiten.

      Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen
      Pessach Sameach!

  2. Mich interessiert die Verpflichtung, die Eltern zu ehren. Was sollen Kinder tun, die von ihren Eltern gehaßt und mißhandelt werden, weil sie als unerwünschte Kinder auf die Welt kamen? Oder weil Erwachsene den Kindern körperlich überlegen sind und solange häusliche Gewalt betreiben, bis die Kinder sich körperlich zur Wehr setzen?

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