בסייד

Parascha Pinchas (Bemidbar/Numeri 25:10 – 30:1)

Mosche bat G’tt um einen neuen Anführer. G’ttes Antwort lautete: “Bevor ihr Mir Aufträge über Meine Kinder gebt, gebt Meinen Kindern Aufträge für Mich: die gemeinschaftlichen Opfer” (Midrasch).

Was ist ein Anführer? Als Mosche zu lange auf dem Berg Sinai blieb, suchten die verzweifelten Juden “einen Anführer, der vor ihnen hergehen würde”. Sie wollten einen Anführer, der etwas tun konnte, was sie selbst nicht tun konnten. Aber das ist falsch: Wenn wir zu einem Zaddik (Heiligen) gehen, um eine Brooche (Segen) zu erhalten, darf er nicht für uns davvenen (beten), als ob wir es nicht selbst tun könnten. Wir müssen von dem Zaddik lernen, wie wir selbst davvenen können.

Jehoschua war Mosches treuester Schüler. Der Midrasch drückt es so aus: “Mosches Gesicht schien wie die Sonne, Jehoschuas Gesicht schien wie der Mond. Was für eine Schande”. Es war eine Schande für den Rest des Volkes, dass sie sich nicht wie Jehoschua an Mosche ein Vorbild nahmen. Jehoschua nahm Mosche sehr ernst. Er verstand, dass Mosche mehr als nur ein Lehrer war. Deshalb wurde Jehoschua der nächste Anführer. Er reflektierte die Führungsqualitäten von Mosche und übernahm sie.

wozu brauchen wir die Tzitzit als Erinnerung an alle Mizwot?

Vor ein paar Wochen haben wir über die Rebellion Korachs gelesen. Korach behauptete gegenüber Mosche und Aharon, dass “die ganze Gemeinde heilig ist; warum erhebt ihr euch über G’ttes Gemeinde?”. Korach kleidete seine Anhänger in Himmelblau und fragte Mosche, ob diese Mäntel einen himmelblauen Faden als Tzitzit (Schaufäden haben müssten? Himmelblau steht für Charakter. Man sieht himmlisch aus. Korach sagte: “Wenn mein Volk einen perfekten Charakter hat und ethisch und moralisch ‘tip-top’ ist, wozu brauchen wir dann die Tzitzit als Erinnerung an alle Mizwot (Gebote)?

Aber überragende Charaktere bilden noch keine Gemeinde. Letztendlich geht es um die Einheit in der Vielfalt. Das perfekte Israel funktioniert als eine Einheit. Nur in der Zusammenarbeit auf ein gemeinsames Ziel hin wird Jüdische Perfektion erreicht. Dies erfordert einen Dirigenten, der jedem seinen Platz zuweist, von dem aus er den größten Beitrag zum Ganzen leisten kann. Egal, wie großartig jeder Einzelne ist, es braucht einen Dirigenten, der allen beibringt, wie die Gemeinschaft als Ganzes alle individuellen Talente bestmöglich kombinieren kann. Die Tzitzit haben einen Zahlenwert von 613 und erinnern an alle 613 Gebote der Tora zusammen.

in Harmonie nach Einheit und Vollkommenheit streben

G’tt sagte zu Mosche: “Bevor ich einen neuen Anführer ernenne, musst du die Juden an die Gemeinschaftsopfer erinnern”. Erst wenn wir die Bedeutung der Summe der Teile erkennen, wird die Ernennung eines Leiters notwendig. Und so wie Opfer nur dann Sinn machen, wenn man G’tt näherkommen will, haben Gemeinschaftsopfer nur dann eine Wirkung, wenn das gesamte Jüdische Volk in Harmonie nach Einheit und Vollkommenheit strebt. Und das ist nur möglich, wenn es eine Führungspersönlichkeit gibt, die alle losen Enden zusammenhält.