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ERLÄUTERUNGEN ZU DEM GEBETBUCH 1 KAPITEL I Teil 1 DIE MORGENBRACHOT DIE LOBPREISUNGEN ZU BEGINN DES MORGENGEBETE S.

ERLÄUTERUNGEN ZU DEM NEUEN GEBETBUCH

KAPITEL I Teil 1

DIE MORGENBRACHOT
DIE LOBPREISUNGEN ZU BEGINN DES MORGENGEBETES.

MODE ANI LEFANECHA

Anleitung: Unmittelbar nach dem Aufwachen sagt man Mode ani lefanecha, noch bevor man sich die Hände gewaschen hat.

Erklärung: Dieses darf vor dem Händewaschen gesprochen werden, da G’ttes Name nicht erwähnt wird.

Ich danke Dir, König, Lebender und immer Bestehender, dass Du mir in Barmherzigkeit meine Seele wiedergegeben hast, gross ist Deine Treue.

MODE ANI LEFANECHA

VERGANGENHEIT:

1. Dankbarkeit ist ein großes Gut im Judentum. Mit diesem Gebet zeigen wir, dass wir uns nach einer guten Nacht erfrischt und wie neugeboren fühlen. Unsere Seele legt nachts für den vergangenen Tag Rechenschaft vor G’tt ab und übernimmt für diesen Tag die Verantwortung. Wir stehen in G’ttes Schuld. Doch er gibt uns Sein Pfand, unsere Seele, zurück.

2. Erstaunen. Religiöse Menschen staunen ständig über alle Wunder der Natur. Wir sind erstaunt über das Wunder, dass wir uns gänzlich ausgeruht fühlen, obwohl unser Körper in der Nacht sicher nicht bewegungslos war.

3. Tägliche Wunder. Unsere Seele ist wie ein Pfand aus G’ttes Hand. In der zwischenmenschlichen Spähre wird das gealterte Pfand dem Eigentümer zurückgegeben. Es ist ein G’tteswunder, dass unsere gänzlich erfrischte Seele in den Körper zurückgekehrt ist.

ZUKUNFT:

4. Absicht. Wofür leben wir? Mode ani ist eine Absichtserklärung, das unser ganzer Tag auf das Gute, das Höhere und das G’ttliche ausgerichtet wird.

5. Glaube. Die Rückkehr einer erfrischten Seele in einen quasi leblosen Körper erinnert uns an die Messianische Zukunft, wenn alle Verstorbenen wieder aufleben sollen.

ADON OLAM

Gedicht eines unbekannten Dichters.

Singt von G’ttes großer Macht, Seiner Einheit, Seiner Ewigkeit und Seiner Hilfe in allen Lebenslagen.

Herr der Welt, der schon regierte, bevor noch ein Geschöpf erschaffen war.

Zur Zeit, als durch Seinen Willen alles entstand, seither wird Er König genannt.

Und nachdem alles endet,

wird der Ehrfurchtgebietende allein regieren.

Er war und Er wird sein, Er wird sein in Herrlichkeit.

Er ist EINZIGE und es gibt keinen Zweiten, der Ihm gleicht, sich Ihm zugesellen könnte.

Ohne Anfang, ohne Ende, Sein ist die Macht und die Herrschaft.

Er ist mein Gott, und mein Erlöser lebt,

der Fels in meinem Leid, zur Zeit der Not.

Er ist mein Banner und meine Zuflucht,

Er ist mein Teil, mein Kelch, da ich rufe.

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In Seine Hand lege ich meinen Geist, zur Zeit da ich schlafe und erwache;

Und mit meinem Geist meinen Körper, der Ewige ist mit mir, ich fürchte mich nicht.

ADON OLAM

LIEBE ZUR EINHEIT G’TTES

Die Liebe zum G’ttlichen in der Schöpfung ist der Grundstein für den Sinn, Zweck und die Verkörperung unseres Judentums? Damit beginnen wir unser Morgengebet. Wie äussert sich diese Liebe? Liebe ist wechselseitig. Und wie liebt G’tt uns? Genauso wie wir ihn auch lieben: ‚Du sollst den Ewigen, deinen G’tt, lieben mit deinem ganzen Herzen, deiner ganzen Seele und deiner ganzen Kraft’. Wenn wir uns HaSchem ganz hingeben, wird HaSchem uns erfüllen. Alles, was wir brauchen, ist ein Herz und eine Neschama. Diese haben wir erhalten. Das sind die Elemente, die uns zum Menschen machen. Die Fähigkeit, HaSchem zu suchen und zu finden, gibt uns Orientierung. Deshalb sagen wir das Schma, die Erklärung von G’ttes Einheit, zweimal täglich, um gewärmt, anwesend und geschärft zu bleiben.

Anleitung: Die Hände werden abwechselnd dreimal hintereinander gewaschen. Dann geht man auf die Toilette, danach wäscht man seine Hände noch einmal und sagt dann unten stehende Brachot.

Erklärung: Sowohl das Al Netilat Jadaim als auch das Ascher Jazar sind Brachot für unser Gefühl ein neues Geschöpf zu sein, da wir “erfrischt Widerstände bewältigen können”.

Gelobt seist Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der uns mit Seinen Geboten geheiligt und uns befohlen hat, die Hände zu waschen.

Gelobt seist Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der den Menschen mit Weisheit geformt und an ihm viele Öffnungen und viele Höhlungen erschaffen hat. Es ist vor dem Thron Deiner Herrlichkeit offenbar und bekannt, dass, wenn eine von ihnen sich öffnen oder eine von ihnen sich schließen würde, es nicht möglich wäre zu existieren und vor Dir zu stehen.

Gelobt seist Du, Ewiger, der alles Fleisch heilt und wunderbar wirkt.

Mein Gott, die Seele, die Du in mich gegeben hast, sie ist rein, Du hast sie erschaffen, Du hast sie geformt, Du hast sie mir eingehaucht., Du behütest sie in mir, Du wirst sie einst von mir nehmen und sie mir in Zukunft wieder geben. So lange die Seele in mir ist, danke ich Dir, Ewiger, mein Gott und Gott meiner Väter, Meister aller Werke, Herr aller Seelen. Gelobt seist Du, Ewiger, der Seelen den Toten wieder gibt.

AL NETILAT JADAIM ist ein Birkat HaMizwot – eine Bracha für ein Gebot.

Wir waschen uns die Hände morgens

1. Weil wir wie neugeboren wieder aufstehen.

2. Weil wir im Schlaf Elemente berührt haben, die nach der Halacha, den Jüdischen Vorschriften, das Händewaschen erforderlich machen.

3. Weil im Schlaf ein „unreiner Geist“ über uns kommt, der mit dem Erwachen zum größten Teil verschwindet, aber dennoch an unseren Händen haften bleibt.

4. Wir beginnen wieder mit der Religionsausübung. Die Tora vergleicht das Jüdische Volk mit einem „Königreich der Priester und einer heiligen Nation“. Nach der Tora mussten sich die Kohanim, Priester im Tempel, vor Beginn des Tempeldienstes die Hände waschen. Unser Gebet übernimmt die Funktion des Tempeldienstes.

5. Um uns an unseren “erhabenen Auftrag” zu erinnern. Al Netilat bedeutet wörtlich: „das Heben der Hände”. Wir waschen unsere Hände, um uns daran zu erinnern, dass wir unser irdisches Wirken auf eine höhere Ebene heben müssen.

ASCHER JAZAR– ist eine Dankbracha für den Körper.

Wir sagen Ascher Jazar aufgrund von:

1. Dankbarkeit. Wir sind dankbar für die herausragenden Funktionen des Körpers.

2. Verwunderung. Jeden Morgen staunen wir über die Komplexität der körperlichen Prozesse. Wir müssen nicht einmal die Natur erforschen. Unser eigener Körper ist bereits ein „Meisterwerk technischer Erfindungsgabe”.

Dies äussert sich in der Tatsache, dass der Körper viele Hohlorgane und Öffnungen hat. Doch die Seele bleibt im Körper, so dass unser Körper nicht völlig entleert wird und einem Ballon gleicht, der ein Loch hat.

3. G’ttlichkeit des Körpers. Wir sehen den Körper als etwas Heiliges an und nicht nur als einen erbärmlichen “Sack voller Knochen”. Das hat viele halachische Folgen.

4. Körperliches Judentum. Wir erleben das Judentum sowohl geistig als auch spürbar körperlich. Das Judentum ist hauptsächlich praxis- und körperorientiert. Deshalb ist die Reinheit des Körpers im Tefilla, im Gebet unerlässlich.

5. Zusammenhang zwischen irdischen und Himmlischen Welten: Das Judentum zeichnet sich durch ein parallelistisches Weltbild aus, in dem Himmlische Prozesse parallel zu irdischen ablaufen können. Auf diese Weise werden auch physische Prozesse mit psychischen Entwicklungen verglichen.

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