Parascha Mattot-Masse (Bamidbar/Numeri 30:2-36:13)
„Und wenn ihr Vater ihr am Tag, an dem er das hört, ihr entgegnet, dass er dieses Gelübde nicht will dann werden alle ihre Gelübde und Verbote, die sie sich selbst auferlegt hat, nicht bestehen bleiben. G“tt wird es ihr verzeihen, denn ihr Vater hat sie zurück gehalten“
GELÜBDE EINER JUNGEN TOCHTER
Warum sollte HaSchem (G’tt) dem Mädchen verzeihen, wenn ihr Gelübde aufgehoben wurde und sie von einem Gelübdebruch nichts mehr zu befürchten hat?
„Und wenn ihr Vater ihr am Tag, an dem er das hört, ihr entgegnet, dass er dieses Gelübde nicht will dann werden alle ihre Gelübde und Verbote, die sie sich selbst auferlegt hat, nicht bestehen bleiben. G“tt wird es ihr verzeihen, denn ihr Vater hat sie zurück gehalten“ (Bamidbar/Num. 30:6).
Auch nur böse Absichten benötigen Vergebung
Raschi fragt sich ab, auf welchen Fall die Thora hinzielt.Die Antwort lautet, dass es hier um eine junge Tochter geht (bis 12,5 Jahre), die ein Gelübde abgelegt hat, zB. eine Nasira zu sein (keinen Wein trinken, nicht in die Nähe eines Toten/einer Toten zu kommen und sich das Haar nicht zu schneiden, wie ein Nasir). Ihr Vater hörte das und löschte das Gelübde. Die junge Frau jedoch war sich hiervon nicht bewusst. Trotz ihres Gelübdes trank sie doch Wein, oder wurde unrein durch Kontakt mit einem Toten. Obwohl das Gelübde erloschen war, musste das ihr doch verziehen werden.
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eine Mussar-Folgerung, Ethik
Wenn es so ist, dass jemand, dessen Gelübde schon erloschen sind, doch Vergebung benötigt, dann ist es doch sicherlich so, dass jemand, dessen Gelübde nicht erloschen sind, Vergebung benötigt. Dieses ist eine Mussar-Folgerung.
Raschi muss diese Erklärung wohl machen, denn die Thora spricht über einen Fall, bei dem das Gelübde sofort erloschen ist. Jedoch besagt die Thora, dass die Frau Vergebung benötigt. Die Frage ist, weshalb hier Vergebung erforderlich sei. Es ist keine einzelne Übertretung erfolgt. Daraus ergibt sich, dass auch böse Vorhaben Vergebung benötigen.
die schwierigste Aufgabe in unserem menschlichen Leben
Hier steigt die Tora in die tiefsten Tiefen unserer Seelen hinab. Wir müssen uns ständig bemühen, so gute Menschen zu werden, dass wir nicht einmal mehr schlechte Gedanken haben. Das ist vielleicht die schwierigste Aufgabe in unserem menschlichen Leben.