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SCHEMITA 5782 IN ISRAEL – Teil 4 – Mischpatim

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Teil 4: Aspekte von Keduschat Schewi’it

(Heiligkeit des siebten Jahres

(Schemita))

SCHEMITA IN ISRAEL

Das siebte Jahr, in dem das Land brachliegen muss

Ein Leitfaden zu den Vorschriften des Schabbatjahres fürs Israel-Besucher

Heute befassen wir uns mit den Aspekten der Keduschat Schewi’it (Heiligkeit des siebten (Schemita) Jahres) und den Einschränkungen, die diese Heiligkeit des Schemita-Jahres für den Handel mit und den Verzehr von landwirtschaftlichen Produkten mit Keduschat Schewi’it mit sich bringt.

Keduschat Schewi’it

Produkte, die während des Schemita-Jahres gewachsen sind, haben Keduscha (eine gewisse Heiligkeit). Dadurch erhalten sie sechs spezielle Vorschriften:

1. sie sind Hefker (ohne Besitzer);

2. es ist nicht erlaubt, Sefichim zu essen (Sefichim sind Gemüse, Weizen und Hülsenfrüchte, die während des Schemita-Jahres von selbst (ohne Bearbeitung) wachsen);

3. ein normaler Verkauf ist nicht erlaubt;

4. sie dürfen nicht ins Ausland (d. h. nicht außerhalb Israels) exportiert werden;

5. es darf nicht für andere Zwecke verwendet werden, sondern nur für den Hauptzweck, den Verzehr;

6. am Ende der Saison muss der Biur durchgeführt werden (d. h. die Mizwa, am Ende der Saison alle Schemita-Produkte aus dem Haus zu entfernen).

Lebensmittel, die in Israel während des Schemita-Jahres wachsen

Die nachstehende Tabelle enthält spezielle Halachot (Vorschriften) für die einzelnen Produktkategorien:  

        
Kategorie oder ProduktHat esKeduscha?Darf es auf dem Feld wachsen?Darf es normal geerntet werden?Darf es gegessen werden (oder für den Zweck verwendet werden, für den es gewachs-en ist)?Darf es exportiert werden?Darf es normal gekauft und verkauft werden?Dürfen Überreste weg-geworfen werden?
Keduschat Schewi’it Früchte, die in Israel auf Jüdischem Boden wachsenJaJaNeinJaNein*NeinNein
Jevul Nochri: Lebensmit-tel, die auf nicht-Jüdischem Land in Eretz Jisra`el wachsenMeinungs-verschie-denheitJaJaJaMeinungs-verschie-denheitMeinungs-verschie-denheitMeinungs-verschie-denheit
Otsar Bait Din: Lebensmit.tel, die auf den vom Bait Din kontrollier-ten Flächen wachsenJaJaJaJaNein*NeinNein
Sefichim: Gemüse, das während des Schemita-Jahres wächstJaNeinNeinNeinNeinNeinNein

·       außer Etrogim (Zitrusfrüchte für das Lulav-Bündel), wenn die Mizwa (das Gebot, die Arba’a minim (die vier Arten) an Sukkot zu schütteln) ohne sie nicht erfüllt werden kann.

Die Keduscha der Lebensmittel hängt von den Daten des Anbaus und der Ernte ab (siehe Erklärung unten):

    
Kategorie oder ProduktWann hat es angefangen, zu wachsen?Wann wurde es geerntet?Hat es Keduscha?
ObstVor SchemitaWährend SchemitaNein
ObstWährend SchemitaWährend SchemitaJa
ObstWährend SchemitaNach SchemitaJa
GemüseVor SchemitaWährend SchemitaJa.
GemüseWährend SchemitaWährend SchemitaJa. Verboten. Sefichim
GemüseWährend SchemitaNach SchemitaNein. Verboten. Sefichim
EtrogimVor SchemitaWährend SchemitaNein. Einige sind machmir

Welche Früchte haben Keduscha?

Nicht alle Früchte haben Keduscha. Das hängt von der Sorte ab, davon, wie viel sie vor dem Schemita-Jahr gewachsen ist und wann sie geerntet wurde.

Früchte, die während des Schemita-Jahres zu wachsen beginnen, haben Keduscha (Heiligkeit) und sind Hefker (herrenlos, d. h. sie gehören allen).

Oliven und Trauben haben Keduscha, wenn sie ein Drittel ihres Wachstums während des Schemita-Jahres erreichen.

Etrogim haben Keduscha, wenn sie sich während des Schemita-Jahres zu bilden beginnen, wie gewöhnliche Früchte. Manche sagen, dass sie Keduscha haben, wenn sie während des Schemita-Jahres gepflückt werden.

Weizen, Gerste, Dinkel, Roggen und Hafer haben Keduscha, wenn sie ein Drittel ihres Wachstums während des Schemita-Jahres erreichen. Für Bohnen, Erbsen und Linsen gelten die gleichen Regeln.

Reis, Hirse, Mohn und Sesam haben Keduscha, wenn sie während des Schemita-Jahres voll ausgereift sind.

Gemüse hat Keduscha, wenn es während des Schemita-Jahres geerntet wird. Es spielt keine Rolle, wann es zu wachsen begann.

Essbare Produkte wie Obst, Gemüse, Kräuter und Gewürze haben Keduscha. Auch tierische Lebensmittel haben Keduscha.

Unfruchtbare Bäume, Äste und Sträucher haben keine Keduscha.

Champignons wachsen nicht aus dem Boden und haben keine Keduscha.

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Written by Dajan Raphael Evers

Oberrabbiner von Düsseldorf /Dajan des Europäischen Beit Din's

Bekannt für seine enzyklopädischen Kenntnisse in fast allen Bereichen des Judentums. Ist ein Mitglied in CER (Konferenz der europäischen Rabbiner) sowie im europäischen Beit Din.

Hat mehrere Bücher geschrieben. Darunter: „Talmudisches Denken“, „Die Echte Torah“, „Schaatnes Gesetze“.

Im Moment widmet sich dem Ziel das jüdische Leben in Düsseldorf wieder aufzubauen.

Sprachen: Holländisch, Yiddisch, Hebräisch, Englisch, Deutsch

(Foto gemacht von: J. Feldmann)

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