In unserem Wochenabschnitt Vajechi liegt Yakov Avinu auf dem Sterbebett und segnet seine Kinder vor seinem Tod. Im Anschluss daran steht: ויאסף רגליו אל המיטה ויגוע ויאסף אל עמיו
Die Tora beschreibt diesen Prozess als גויעה und nicht מיתה. Daraus lernen unsere Weisen (Taanis 5b), dass Yakov nicht gestorben ist.
In der Gemara wird gefragt, dass es nicht stimmen kann, dass Yakov nicht gestorben sei, denn es steht ausdrücklich in der Tora, man hätte ihn einbalsamiert. Als Antwort und Beweis bringt die Tora einen Passuk in Yirmiyahu, aus welchem wir lernen, dass er nicht gestorben ist.
Die Frage bleibt, dass die Tora schreibt, man hätte ihn einbalsamiert und dies würde Yakovs Tod bezeugen? Raschi antwortet, dass es den Ägyptern nur so vorkam, als wäre er gestorben und deshalb wurde er einbalsamiert, aber in Wahrheit ist er nicht gestorben (Es gibt eine große Meinungsverschiedenheit zwischen den Kommentatoren, ob die Gemara wirklich meint, dass er nicht gestorben ist oder es eine tiefere Bedeutung, aber Raschi scheint den Meinungen zu folgen, dass es wörtlich zu verstehen ist).
Rav Mordechai Eliyahu zt”l (ehm. sefardischer Oberrabbiner von Israel) schreibt, dass wir daraus eine wichtige Lehre im Umgang mit dem Wissen unserer Weisen entnehmen können. Oft treffen wir auf Aussagen unserer Weisen, welche wir nicht verstehen und uns seltsam scheinen.
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Wir finden interessante Aussagen unserer Weisen in Bereichen der Medizin, Mathematik und Astronomie, welche mit dem modernen Verständnis der Wissenschaft nicht übereinstimmen. Anstatt auf unser Verständnis zu vertrauen und das Wissen unserer Weisen (oder eher gesagt von Haschem) als veraltet und “seltsam” abzustempeln, müssen wir bescheiden den Kopf senken und zugeben, dass das Problem bei uns liegt und nicht bei unseren Weisen.
Oft lassen sich mit dem technologischen und medizinischen Fortschritt Aussagen unserer Weisen erklären, welche bis zu diesem Zeitpunkt unlogisch klangen.
Wir dürfen nicht denselben Fehler, wie die Ägypter machen und aufgrund unseres begrenzten Verständnisses zu falschen Schlussfolgerungen kommen, sondern daran glauben, dass unsere Weisen wussten, was sie sagten und es wir sind, wem der Durchblick fehlt.
Siehe auch: Judentum VS. Wissenschaft