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Die Sexualität: eine Quelle von Frustrationen – Parascha Mezora

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Die Sexualität: eine Quelle von Frustrationen – Parascha Mezora

 Die Sexualität: eine Quelle von Frustrationen

Nach der Blutung (Menstruation) wird eine Frau laut der Thora unrein. Nach der Entbindung von einem Sohn oder von einer Tochter wird die Wöchnerin unrein und muss sieben oder vierzehn Tage warten, bevor sie Geschlechtsverkehr mit ihrem Mann haben darf; sie muss ein Opfer erbringen.

Eine andere Folge des Sündenfalls war, dass eine Frau sich während der Entbindung wie in Todesnot befindet. Unsere Einstellung gegenüber unserem eigenen Körper und gegenüber Sexualität wurde nach dem Sündenfall komplett anders. Das Kinder kriegen sollte ein normaler, biologischer Vorgang sein, aber die Entbindung wird eine schwere Aufgabe und Sexualität eine Quelle von Frustrationen und Tabus.

Entarteter Zustand

Die Unbeschnittenheit und der Menstruationszyklus stehen in Zusammenhang mit unserem entarteten Zustand, mit unserem Bruch mit der Natur und erinnern uns andauernd an unseren Sündenfall.

Waren der Mann oder die Frau unrein, dann durften sie nicht in den Tempel, denn der Tempel ist das Paradies in Miniaturform.

Die Jüdische Hochzeit heißt „Kiduschin“ – Heiligkeit. Die Fähigkeit, Kinder zu zeugen, ist heilig. Die Beschneidung erfolgt an den Genitalien. 

Aussätzigkeit und Geschwätz

Ein Aussätziger ist unrein und wird aus der Gemeinschaft entfernt. Aussätzigkeit ist ein körperlicher Zustand, der als Folge eines geistigen Mangels entsteht. Das spirituelle Problem des Aussätzigen wird von unseren Weisen als Eifersucht und Missgunst betrachtet: der böse Blick, der in Geschwätz und Nachrede, Scheinheiligkeit und falsche Gefühle (denn Eifersucht ist sozial nicht hinnehmbar) umgeformt wird.

All diese schlechten Gefühle auszudrücken, ist sozial inakzeptabel. Es muss deshalb bedeckt und verschleiert, also im Geheimen, erbracht werden. Die Aussatzkrankheit bringt die wahre Natur und ihre wahren Taten zum Vorschein.

Heute keine Aussätzigkeit mehr

Heute haben wir keine Aussätzigkeit mehr, weil wir nicht mehr auf der Ebene sind, geistige Dinge – in unserem Fall geistige Mängel – in physische und materielle Form umzuwandeln und so Geist und Materie zu verbinden.

Deshalb haben wir viele Dinge von der Thora, die diese Kombination von Geist und Materie symbolisieren, wie das Opfer im Tempel oder körperliche Bestrafungen mehr. Aber dies ist ein eigenes Kapitel, das nicht in den Rahmen dieser Vorlesung fällt.

Management by gossip

Geschwätz und „management by gossip“ sind die hervorstechenden Mittel, um unerwünschte Individuen aus zu schalten oder aus zu schließen. Ich habe Fälle von „management by gossip“ erlebt und die erschreckenden Folgen davon gesehen. Außerordentlich traurig.

einem anderen nichts gönnen

Die Quelle vielen Übels entspringt aus Egoismus und Egozentrik: in der Kürze gesagt, einem anderen nichts gönnen. Der Talmud geht davon aus, dass Aussätzigkeit keine übliche Krankheit sei, sondern ein Eingriff von Oben in das soziale Leben ist.

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Wiedereingliederung

Der Aussätzige hatte durch sein Geschwätz andere isoliert. Deshalb wird er aus der Gesellschaft entfernt. Langsam, ganz langsam kann sich der Aussätzige reinigen und zwischen den Menschen zurück kehren.

Jede Einzelheit des Reinigungsvorganges bildet eine Anordnung, wie er sein gesellschaftliches Leben erneut aufbauen sollte. Dieses ist eine alte Art eines modernen Problems: Wiedereingliederung.

Religiöse Wiedereingliederung

Die Vögel, die bei der Reinigung verwendet werden, erinnerten ihn daran, dass er wahrscheinlich zu viel Laschon Hara (üble Nachrede) gesprochen hatte: „Er zwitscherte wie ein Vogel“.

Zwei Vögel

EINER der beiden Vögel wird geschlachtet und der andere wird frei gelassen. Dieses war angedacht, um den Aussätzigen auf den Gedanken zu bringen, dass wenn er seine spirituelle Ebene steigern würde, ihm weitere Krankheit erspart bleiben würde (genau so, wie das geschlachtete Tier nicht mehr lebendig gemacht werden kann).

Aber wenn er seine sündigen Gewohnheiten wieder aufnehmen würde, würde die Krankheit zurück kehren können, genau so, wie der Vogel, der frei gelassen wird, wieder zurück kehren könnte.

Zedernbaum und Hysop

Das Holz des hohen Zedernbaumes soll mit dem Hysop zusammengebündelt werden, der niedrigsten Pflanze, um den Aussätzigen zur Erkenntnis zu bringen, dass G“tt den Hochmütigen bestraft, indem ER ihn in seiner Aussätzigkeit abwertet.

der rot Faden

Die Karmesin farbige Wolle (der rot Faden) war ein Symbol für die Sünde, da die Sünden mit den roten Fäden verglichen wird (siehe Jesaja 1:18). Die Farbe sollte wie „ein rotes Tuch“ auf ihn einwirken, um zur Einkehr zugelangen.

Karmesin farbige Wolle

Obendrein heißt die Karmesin farbige Wolle in Hebräisch tola’at (= Wurm), um den Menschen daran zu erinnern, dass er letztendlich wieder zu Staub zerfällt.

Keramik Schale und Quellwasser

Die zerbrechliche Keramik Schale symbolisiert den Platz des Menschen in dieser Welt. Der Mensch ist verletzlich, schutzlos und vergänglich.

Das Quellwasser erinnert an das, was unsere Weisen die Tora nennen: die Quelle des Lebens, das wahre Leben.

sieben Büchern

Das Wasser wird siebenmal über den Aussätzigen gestreut, um zu zeigen, dass er die Thora lernen muss, die – nach einer Meinung – aus sieben Büchern besteht. 

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