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Was ist Gehenom, (Gehinnom, Hölle)? Rav Avigdor Miller

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Was ist Gehenom, (Gehinnom, Hölle)? Rav Avigdor Miller

Frage:
Was ist die Definition von Gehenom? Und wie wichtig ist das im Judentum?

Antwort:
Erstens besteht Gehenom aus zwei Wörtern: גי הינם (Gei Hinam) – es ist das Tal von Hinam. Hinter dem Beis Hamikdash in Yerushalayim gab es ein Tal; und in diesem Tal verbrannte man früher unerwünschte Dinge. Und deshalb brannte dort immer ein Feuer. Und so wurde dieser Ort als Mashal (ein kleines Lehrgleichnis), als Name für einen ganz anderen Ort verwendet, welchen man nicht sehen kann und der in der anderen Welt ist; das echte Gehenom befindet sich nämlich in der Kommenden Welt.

Dies ist ein sehr wichtiges Thema und es ist schade, dass wir es hier nur in einem recht kurzen Zeitrahmen erklären können, aber wir werden diesem Thema einfach mal ein bis zwei Minuten widmen.

Es ist wichtig für die Gesellschaft

Gehenom ist eines der Fundamente, nicht nur des Judentums, sondern der gesamten Menschheit. Die gesamte Menschheit glaubte einst an Gehenom – auch Nicht-Juden – und das war eine der Säulen der Tugend. Sehr viele Menschen hatten Angst davor, böse Dinge zu tun, da sie sich davor fürchteten, was ihnen dann im Jenseits passieren würde. Das Jenseits ist eines der notwendigsten gesellschaftlichen Grundlagen; und es ist die größte Tragödie überhaupt, dass dieses Konzept in den Schulen und in den öffentlichen Publikationen in den Hintergrund gedrängt wurde.

Es gab eine Zeit, als ich ein Kind war, da sprachen sogar die Zeitungen noch vom Jenseits. Früher galt es als ein anerkannter Fakt, dass es ein Jenseits gibt; und ich habe die Befürchtung, dass es heute sogenannte orthodoxe Juden gibt, die keine Ahnung vom Jenseits haben. Und deshalb ist es wichtig, dass wir in unserem Wortschatz, in unseren Köpfen verankern, dass es ein Gehenom gibt! Und Gehenom ist eine der wichtigsten Energiequellen für Rechtschaffenheit.

Nun, Gehenom ist eine Voraussetzung für Gan Eden. Um in den Genuss des Glücks der Kommenden Welt zu kommen, muss die Seele zuerst gereinigt werden, die Flecken müssen entfernt werden. Es ist einfacher, diese Flecken schon zu Lebzeiten zu entfernen, indem man bereut bzw. umkehrt, indem man sein Verhalten, seine Einstellung und seine Ideale ändert. Die Leute haben falsche Ideen, das sind falsche Ideale, die sehr wohl in dieser Welt geändert werden können. Wenn sie diese Ideale jedoch nicht ändern und mit den Flecken auf ihrer Seele in die Nächste Welt hinübergehen, dann müssen sie Gehenom durchlaufen.

Nun, es gibt zwei Arten von Gehenom.

Das eine ist ein Gehenom, das auf Gan Eden und משפט רשעים בגיהנם י “ב חודש vorbereitet. Nach zwölf Monaten dort, bei manchen (Seelen) reicht auch weniger, da sind sie dann bereit, in die Nächste Welt hinüberzuwechseln. Aber Sie müssen wissen, dass sie dann die H-Ö-L-L-E durchmachen werden. Es gibt nichts Schrecklicheres auf dieser Welt als Gehenom. Ich spreche hier von einem vorübergehenden Gehenom; aber dennoch ist es mehr Leid, mehr Mühsal, mehr Schmerz als alle Yesurim (Leiden), die wir uns in dieser Welt vorstellen können. Aber es ist nur ein vorübergehender Zustand; und dieser bringt einen Nutzen; danach ist die Seele immerhin gereinigt und bereit, in die Nächste Welt einzutreten, um dort das Glück zu genießen, das sie sich durch die Mitzvos verdient hat, die sie vollbracht hat.

Es gibt jedoch noch ein anderes Gehenom. Und das ist das, was der Rambam in Hilchos Teschuwa הנקמה הגדולה die große Rache nennt. Und das ist das Gehenom für die echten Reshaim. Dort finden Sie die Begründer der großen Religionen – ich will ihre Namen nicht nennen. Sie werden feststellen, dass Hitler dort neben Mohammad zu finden ist; natürlich möchte ich Mohammad nicht beleidigen, indem ich sage, dass er in der gleichen Abteilung wie Hitler ist, aber beide kochen dort in der Hitze vor sich hin, das ist keine Frage. Und zwar für immer und ewig. Denn Mohammed hat im Koran seinen Hass auf die Juden entladen und die Juden haben wegen des Korans jahrhundertelang jede Art von Trübsal erlitten. Das Neue Testament ebenfalls; Juden wurden im Zusammenhang mit dem Neuen Testament ermordet. Aber Hitler ist natürlich der absolute Inbegriff (des Bösen); und ihm wird in Gehenom eine ganz spezielle Behandlung zuteil.

Wir müssen verstehen, dass es im Gehenom eine direkte Verbindung gibt, durch welche die Tzadikim, die in Gan Eden sitzen, die Bestrafung der Reshaim sehen können. Und das ist Teil ihres Glücks in der Kommenden Welt; in der Kommenden Welt sitzen die Tzadikim und haben die Hanaah (Barmherzigkeit, Gnade) der großen Freude, die Shechina zu sehen, aber dieses Glück wird durch die Tatsache vergrößert, dass sie auch die Yesurei Gehenom (die Leiden der Hölle) sehen, welche die Reshaim in diesem Moment gerade durchleben müssen.

Gehenom ist also eines der Grundprinzipien; und ohne Gehenom ist es unmöglich, eine Gesellschaftsordung aufrecht zu erhalten; die Zivilisation kann so nicht existieren. Denn jeder Verbrecher könnte dann tun, was er will; und wenn die Justiz ihn dann doch dran kriegt – sagen wir, in den früheren Zeiten, als es noch die Hinrichtung durch den elektrischen Stuhl gab, also vor der Hinrichtung durch den elektrischen Stuhl, da konnte ihm einer seiner Komplizen eine mit Gift durchtränkte Pille zustecken, die ihn (sanfter) in die andere Welt befördern würde; und so entging er (vermeintlich) der Strafe -, dann brauchte er (vermeintlich) vor nichts Angst zu haben. Das könnte so ein Verbrecher dann halt denken.

Sag nicht, dass das Grab ein Zufluchtsort für dich sei

Und deshalb heißt es in Pirkei Avos, אל תאמר שהשאול בית מנוס לך – „Sag nicht, dass das Grab ein Zufluchtsort für dich sei“. Der eigentliche “Spaß” beginnt erst nach dem Tod! Und dieser große Schrecken war es, der viele Reshaim in Schach hielt; genau dieser Schrecken war es, der ihre Boshaftigkeit in Grenzen hielt.

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Und deshalb ist es unmöglich, ohne das überhaupt eine Menschlichkeit zu erreichen; und es ist es unmöglich, ohne Gehenom eine geordnete Zivilisation zu haben. Denn warum sollte ein Wissenschaftler, der mit einem alten Mann, welcher eine Truhe mit Diamanten besitzt und mit dem er gemeinsam auf einer einsamen Insel gestrandet ist, den alten Mann nicht töten und die Diamanten an sich nehmen? Warum sollte er das nicht tun? Gibt es irgendetwas in der Wissenschaft, das da nein sagt? In der Wissenschaft steht nichts davon, dass man nicht töten soll. Vor allem, wenn man glaubt, dass dieser alte Mann sich ganz früher durch Zufall aus einem Frosch in einen Menschen verwandelt hat. Was hindert einen also daran, ihn zu töten? Würden Sie davon absehen, einen Frosch zu töten, der auf einer Kiste voller Diamanten sitzt? Sie würden keinen Augenblick darüber nachdenken. Und genauso verhält es sich mit dem Wissenschaftler, warum sollte der nicht töten?

Und sie töten sehr wohl. Sie sehen, dass sie heute Babys töten, Millionen von Babys jedes Jahr. Für Geld. Sie sind Wissenschaftler und für Geld machen sie Abtreibungen. Man sieht also, für Geld töten sie.

“Oh, aber ungeborene Babys sind doch etwas ganz anderes”, werden sie sagen. Sie müssen wissen, dass all diese Aussagen nur Alibis, Ausreden sind – es ist Mord, schlicht und einfach, es geht dabei ums Geld.

Und deshalb brauchen wir Gehenom, weil die Zeit kommen wird, in der Wissenschaftler alte Menschen töten werden; keine Sorge, das wird kommen. Sie haben es in Deutschland getan. Glauben Sie nicht, dass diese Leute keine Wissenschaftler waren. Sie waren genauso gute Wissenschaftler wie die amerikanischen Wissenschaftler, vielleicht waren sie sogar noch besser.

Die deutschen Wissenschaftler unter Hitler töteten Menschen; und sie taten es, weil sie dann die Möglichkeit hatten, zu experimentieren. In einem bestimmten Buch beschreibt ein Autor, dass ein Wissenschaftler eine bestimmte Menge frischer Leichen benötigte; woher sollte er sie nehmen? Also schickte er eine Nachricht an das nahegelegene Konzentrationslager; er wolle achtzig frische Leichen. Und dann wurden sie ihm sofort geliefert. Die Menschen dort wurden in Leichen verwandelt und an den Wissenschaftler verschickt, der darüber Abhandlungen schreiben sollte. Er experimentierte und schrieb Abhandlungen darüber.

Es ist also unmöglich, eine Zivilisation ohne den Glauben an ein Gehenom zu haben. Und es ist wichtig für uns, Nichtjuden über Gehenom aufzuklären. Nichtjuden müssen religiös sein. Und es ist uns grundsätzlich egal, selbst wenn ihre Religion voller Fehler ist, aber zumindest haben sie das Prinzip zu kapieren, dass es ein Gehenom gibt. Und alle Religionen, alle wirklichen Religionen – ich spreche von den orthodoxen Religionen – sie alle haben eine Vorstellung über das Gehenom, weil es halt so grundlegend ist. Es ist grundlegend, weil jeder wissen muss, dass es für Menschen unmöglich ist, mit irgendeinem Verbrechen in diesem Leben davonzukommen und es dann einfach wegzulachen und dann (irgendwann) selbst schmerzlos zu sterben.

Und deshalb ist Gehenom unter Juden sicherlich ein wichtiger Teil der Torah. Und wie ich schon sagte, man muss die Phase jenes Gehenoms, welches eine Vorbereitung auf Olam Haboh ist, nicht zwangsläufig durchlaufen. Wenn ein Jude sich in dieser Welt vorbereitet, wenn er Mussar lernt, wenn er Yiras Shomayim (Furcht vor dem Himmel bzw. G-ttesfurcht) lernt, wenn er Sefarim (Bücher) studiert, so wie wir es heute Abend tun, kann so eine Person weitgehend vermeiden, eine solche Zwischenstufe zu durchlaufen; und er kann ohne jede Verzögerung ein Kandidat für Gan Eden sein.

TAPE # 408 (May 1982)

*Übersetzer: Anonym
*Bildautor: Anonym

Mehr Material von Rav Avigdor Miller (englischsprachig): https://torasavigdor.org/

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