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Dankbarkeit an Mosche – Parscha Wesot Habracha

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Dankbarkeit an Mosche – Parscha Wesot Habracha

Am Ende der Tora wird berichtet, dass G“tt sich bei Mosche für die Zerschmetterung der Steinernen Tafeln bedankt. UNGLAUBLICH!

Laut der Meschech Chochma wollte Mosche Rabbenu mit der Zerschmetterung der Steinernen Tafeln klar und deutlich besagen, dass kein einziger Gegenstand aus der materiellen Welt unumstößlich heilig ist.

Obwohl die G“ttliche Schrift in den Steinernen Tafeln eingraviert war, kannten auch sie keine authentische, innerlich zu ihnen gehörende Kedduscha (Heiligkeit). Die Steinernen Tafeln waren nur heilig, da sie eine Gabe G“ttes waren, um das Jüdische Volk, im Vergleich zu den anderen Völkern, zu erheben, ihm einen gesonderten Stellenwert zu verleihen.

Aber als es, kurz nach der Tora-Gesetzesgebung, untreu wurde und ein goldenes Kalb anfertigte, schien sein Niveau von Kedduscha jedoch allzu niedrig. Die Steinernen Tafeln entnahmen dem G“ttlichen Auftrag ihre Heiligkeit, der für den Menschen bestimmt war.

Wenn der Mensch den Auftrag nicht erfüllt, verliert auch das Geschenk aus dem Himmel – die Steinernen Tafeln – seinen geweihten Status. Als Mosche sich dem Lager näherte und sah, dass das Volk um das Goldene Kalb tanzte, erkannte er, dass dessen Bewusstsein von der Wechselwirkung zwischen G“tt und der Welt dermaßen verfremdet war, dass er die Steinernen Tafeln aus seinen Händen auf den Boden schmiss und sie zerschmetterte.

Wenn Mosche dem Jüdischen Volk in diesem erniedrigenden Zustand doch die Steinernen Tafeln ausgehändigt hätte, würde es Steinerne Tafeln anstatt eines Goldenen Kalbes angenommen haben, aber es hätte seinen fundamentalen Denkfehler nicht bemerkt.

Die vergleichende Betrachtungsweise von Heiligkeit ist nicht die Jüdische Herangehungsart. Als Mosche die Steinernen Tafeln zerschmetterte, hatte das Jüdische Volk verstanden, wie weit es noch vom wirklichen Ziel der Tora entfernt war.

AUDIOVISUELLE LEHRE

Ha’Shem war Mosche für diese beinharte audiovisuelle Lehrstunde dankbar. G“tt bekräftigte die Entscheidung von Mosche, dass es notwendig gewesen sei, und er sprach zu ihm: „Schkoijech – Herzlichen Dank dafür, Mosche, dass Du die Steinernen Tafeln zerstört hast“ (B.T.Jewamot 621a).

Der Talmud (B.T. Schabbat 87a) erklärt, dass Mosche wie folgt argumentierte: „Wenn die Thora schon über das Pessach-Opfer besagt, dass ein Abtrünniger hiervon nichts essen darf, während das Pessach-Opfer ja lediglich nur Eines der sechshundertunddreizehn Ge- und Verbote ist, dann darf das Jüdische Volk, das nun – durch den Götzendienst – die gesamte Tora verkennt, doch sicherlich nicht die ganze Thora – zusammengefasst in den Zehn Geboten – überreicht bekommen“.

DISKUSSION MIT AHARON UND DEN ÄLTESTEN

Die Zerstörung der Steinernen Tafeln war übrigens keine Sorglosigkeit oder Verantwortungslosigkeit. Es scheint so zu sein, dass Mosche Rabbenu sie aus Wut einfach auf die Erde warf, aber nichts ist weniger wahr.

Laut dem Midrasch erfolgte hier bereits eine ganze Diskussion und Handgemenge vorab:

Mosche Rabbenu einerseits und Aharon und die Sekenim (die Ältesten) andererseits. Die Diskussion verlief heftig. Mosche argumentierte, dass die Juden, als Anbeter eines Goldenen Kalbes, der Tora nicht wert seien.

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Aber Aharon, sein Bruder, und die siebzig Ältesten waren da überhaupt nicht mit einverstanden. Ihre Uneinigkeit ging selbst wohl so weit, dass sie ihn fest packten und versuchten zu vermeiden, dass er die Steinernen Tafeln auf die Erde werfen konnte.

Mosche war aber stärker, sowohl geistig wie körperlich.

MOSCHE’S FESTER ENTSCHLUSS IST SCHWER ZU VERSTEHEN

Natürlich hatten Aharon und die Ältesten Recht. Die Tafeln waren selbst die Handschrift G“ttes! Wie reagieren wir, wenn eine Sefer Tora, von der es – Baruch Ha’Shem – Hunderttausende gibt, zu fallen droht?

Aharon und die Ältesten protestierten: „In der Tat, die Juden haben mit dem sich Bücken vor dem Goldenen Kalb Fehler begangen. Aber dafür musst Du ja die Tafeln nicht kaputt schlagen. Einmal einen Fehler bedeutet nicht immer nur Fehler. Vielleicht machen sie Tschuwa und sie bedauern den Götzendienst!”

Aharon und die Ältesten schienen Recht zu haben. Gerade durch die Tora können sie motiviert werden, zur innerlichen Einkehr zu gelangen.

Gerade heutzutage werden wir Zeugen vieler Menschen, die letztendlich zum Judentum zurückkehren, obwohl sie hiermit überhaupt nicht erzogen wurden. Konnte diese Möglichkeit den Juden in der Wüste nicht auch geboten werden?

Weshalb dachte Mosche, dass die Juden nicht durch „das Licht der Tora“ zum wahren Monotheismus würden zurückkehren können?

Mosche meinte, dass dies unerreichbar sei. Als die Juden über das Goldene Kalb sagten „dieses ist Dein G“tt, o Israel“, zerbrach etwas in Mosche. Wenn man Götzendienst als Judentum benennt, meinte Mosche, gibt es keinen Weg mehr zurück. Dieses sei eine totale Perversion der Tora. Mosche ging einen dramatischen Schritt und G“tt genehmigte seine zerstörerische Tat. Der Talmud leitet hieraus ab, dass es manches Mal eines drastischen Schrittes bedarf, um das Volk wieder auf den richtigen Weg zu bringen.

Dieses ist die wahre Simchat Tora. Die Thora ist revolutionär. Manches Mal müssen wir unser ganzes Leben umschmeißen und wieder einen Neuanfang machen.

Die meisten Menschen können keine Fehler zugeben und ändern. Sicherlich nicht, wenn es um ihren Life-Style handelt. Aber das ist wohl die wahre Tora…..

(basierend auf Rav Wolbe on Chumasch von Rabbi Yitzchak Catan und Hagot Beparschijot HaTora von Rav J. Nachschoni)

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